Kämpfer gegen Gewalt: Berlins wichtigster Fußballfunktionär hört auf
Immer wenn es um Gewalt auf Berlins Fußballplätzen ging, war Gerd Liesegang ein gefragter Mann. Jetzt tritt der Funktionär zurück.
Berlins vielleicht verdientester Fußballfunktionär hört auf. Diese Nachricht hat es in sich, denn Gerd Liesegang kannte jeder und jeden im Berliner Fußball. Und er fand Gehör.
Gerd Liesegang setzte sich seit vielen Jahren gegen Gewalt und Rassismus auf den Berliner Amateurfußballplätzen ein - besonnen, unaufgeregt, klar in der Sache.
"Gerd Liesegang, Vizepräsident Qualifizierung & Soziales des Berliner Fußball-Verbandes, hat aus persönlichen Gründen seinen Rücktritt von allen seinen ehrenamtlichen Tätigkeiten gegenüber dem Präsidium erklärt", teilte der Berliner Fußballverband diese Woche mit.
"Das Niederlegen seiner Ämter betrifft das Amt des BFV-Vizepräsidenten, die Aufgaben in der Kommission Prävention, Sicherheit und Fußballkultur im Deutschen Fußball-Bund, sein Engagement im Beirat des Fanprojekt Berlin sowie seine ehrenamtliche Tätigkeit in der Berliner Jugendstrafanstalt."
Gerd Liesegang war seit 1970 in verschiedensten Tätigkeiten im Berliner Amateurfußball ehrenamtlich tätig, teilte der Verband weiter mit. Seit 1998 engagierte er sich im BFV-Vorstand und war seit 2004 Vizepräsident des Berliner Fußball-Verbandes.
Bernd Schultz, langjähriger Präsident des Berliner Fußballverbandes bedauerte die Nachricht. "Ich danke ihm außerordentlich für seine aufopferungsvolle Arbeit für den Berliner Amateurfußball, die auch weit über die Grenzen von Berlin hinaus Anerkennung und Wertschätzung erfahren hat."
Liesegang erhielt die Auszeichnung des Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Gründe wurden nicht genannt. Liesegang habe nach seiner Entscheidung um Ruhe und Abstand gebeten.
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