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Verhandlungen geplatzt. In dieses Geschäftshaus an der Tauentzienstraße sollte das Erotikmuseum von Beate Uhse ziehen.
© Cay Dobberke

Erotikmuseum zieht nicht in die Tauentzienstraße: Beate Uhse: Doch kein Sex in der City

Im August musste das Beate-Uhse-Erotikmuseum wegen des Neubauprojekts an der Joachimsthaler Straße schließen, dann schienen Ersatzräume nahe dem KaDeWe gefunden. Aber nun sind die Mietverhandlungen gescheitert.

Knapp 20 Jahre nach seiner Eröffnung war das Erotikmuseum von Beate Uhse aus der als Schmuddelecke verrufenen Passage am Bahnhof Zoo ausgezogen, weil der US-Investor Hines 2015 den Abriss für ein neues Geschäftshäuses plant. Die 2001 verstorbene Konzerngründerin Beate Uhse hatte großen Wert auf ihr Museum gelegt, in dem es um Erotik in aller Welt und zu allen Zeiten ging. Viele Exponate galten als kunsthistorisch wertvoll.

Ende August stand das Unternehmen kurz vor der Unterzeichnung eines neuen Mietvertrags. Es ging um das altrosafarbene Gebäude an der Tauentzienstraße 4 schräg gegenüber dem KaDeWe, wo unten der „Quiksilver“-Modeladen verkauft und darüber ein Teil der Büroetagen leer steht. Auch ein Sexshop sollte einziehen. Am Donnerstag aber sagte Sprecherin Doreen Schink dem Tagesspiegel, dass „beide Parteien sich in Punkten des Mietvertrags nicht einig geworden sind“. Die Einzelheiten seien vertraulich.

Vor dem Abriss. Früher nutzte Beate Uhse den linken Teil der Passage am Zoo. Aktuell gibt es Ärger um das Riesenposter.
Vor dem Abriss. Früher nutzte Beate Uhse den linken Teil der Passage am Zoo. Aktuell gibt es Ärger um das Riesenposter.
© Cay Dobberke

Die meisten Kunden sind jetzt Frauen

Trotzdem suche man weiterhin einen neuen Standort in Berlin und bevorzugt im Herzen der City West: „Wir würden gern am Tauentzien eröffnen“, bekräftigte die Sprecherin.

Der Wunsch nach Räumen in dieser Lage statt im Bahnhofsviertel zeigt auch die Neuausrichtung der Beate Uhse AG, die sich inzwischen vorrangig an Paare und Frauen wendet. Laut Doreen Schink besteht die Kundschaft schon zu mehr als 70 Prozent aus Frauen. Früher hätten sich diese kaum in Sexshops getraut, heute gehöre dies „zu einem normalen Einkaufsbummel“.

In der Passage am Zoo müssen alle raus

Am alten Standort hat Eigentümer Hines allen Mietern zum Jahresende gekündigt. Bald sollen überarbeitete Entwürfe für den Neubau mit Läden und Büros vorgestellt werden, der genaue Termin ist noch unklar.

Der Charlottenburg-Wilmersdorfer Baustadtrat Marc Schulte (SPD) kündigt eine Präsentation in „einer der nächsten Sitzungen“ des bezirklichen Stadtplanungsausschusses an. Bis dahin gibt es noch Ärger um die Riesenposter an einem Gerüst, auf denen ein Speisenlieferant mit dem Slogan „Wir Rinder vom Bahnhof Zoo“ wirbt.

Der Artikel erscheint auf dem Ku'damm-Blog, dem Online-Magazin für die westliche Innenstadt.

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