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Am S-Bahnhof Grunewald kann man der Uhr nicht trauen.
© Cay Dobberke

Berliner Verkehr: Am Bahnhof Grunewald scheint die Zeit stillzustehen

Wie spät ist es? Keine Ahnung! Am Eingang des S-Bahnhofs Grunewald verwirrt die defekte alte Uhr seit fast zwei Jahren die Fahrgäste und die Besucher des Deportations-Mahnmals.

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Seit fast zwei Jahren gehe die alte Uhr am Eingang des S-Bahnhofs Grunewald nicht mehr, schreibt unser Leser Herbert Schulze. Dies verwirre nicht nur Fahrgäste, sondern sei auch „besonders peinlich, da viele ausländische Gäste dort hinkommen“, um die als Gleis 17 bekannte Gedenkstätte für die Deportationen in der NS-Zeit aufzusuchen.

Was also ist mit der Uhr los? Die goldenen Zeiger stehen auf 11.01 Uhr. Es gebe Probleme mit der Stromzuführung, hat eine Gastronomin im Bahnhof gehört. Das Bezirksamt weiß nur, dass der vordere Gebäudeteil einem Privatmann gehört, konnte dessen Namen in dieser Woche aber zunächst nicht nennen. Man werde der Sache nachgehen, sagte Baustadtrat Marc Schulte (SPD).

Bei der Deutschen Bahn bestätigt Sprecher Gisbert Gahler: „Das Eingangsgebäude wurde schon vor langer Zeit verkauft, wir haben nichts mehr mit der Uhr zu tun“.

Probleme mit einem alten Zeitmesser gibt es übrigens auch am S-Bahnhof Nikolassee im Berliner Südwesten. Die dortige, bahneigene Uhr stehe „nicht konstant, sondern immer wieder nach einer vorherigen Reparatur“, sagt Gahler. Derzeit werde in Nikolassee die nächste Instandsetzung vorbereitet, aber auch der Einbau einer neuen Uhr geprüft. Dagegen ist in Grunewald noch keine Lösung absehbar.

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