Winterquartier auf der Zitadelle: 10.000 Fledermäuse im Anflug auf Spandau
Das Berliner Artenschutz-Team bietet auch in diesem Jahr wieder Führungen zu den Quartieren der Flattermänner in den Gemäuern der Festung.
Die Gemäuer der Spandauer Zitadelle sind einen der bedeutsamsten Paarungs- und Winterquartiere für heimische Fledermäuse. Nicht weniger als elf verschiedene Arten sind hier beheimatet. Jetzt beginnt wieder der Einflug. In den letzten Jahren haben sich die Bestände als recht stabil erwiesen, heißt es beim Berliner Artenschutz-Team (BAT), dessen Mitglieder die Tiere betreuen.
Das Große Mausohr ist besonders gefährdet
Besonders bedroht ist das Große Mausohr, die größte einheimische Fledermaus, was einer der Hauptgründe dafür ist, dass für die Zitadelle strenge Schutzregeln nach der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie gelten. Die Mausohren haben den Sommer in Eberswalde, Bad Freienwalde oder dem Oderbruch verbracht. Bei ihnen konnten in diesem Jahr kaum erfolgreiche Aufzuchten von Jungtieren nachgewiesen werden. „Ein großes Quartier wurde sogar vom Steinmarder zerstört“, so BAT-Chef Jörg Harder.
Derzeit finden ´wieder Zählungen statt. Dabei gelten die rund 120 Mausohren in den früheren Abluftschächten des oberen Wehrgangs der Bastion König als Referenz für die dortige Bestandssituation. Die Bestandsentwicklung der Fledermauspopulationen kann nur durch den mehrjährigen Vergleich der Zählergebnisse aus verschiedenen Quartieren beurteilt werden.
Bei geführten Begehungen können Naturfreunde den Einzug der Fledermäuse auf der Zitadelle miterleben. Führungen gibt es am kommenden Freitag und Sonnabend um 18.30 Uhr, am 28. und 29. Oktober um 18 Uhr sowie am 5. und 12. November um 17.30 Uhr. Sie kosten acht, ermäßigt sechs Euro. Teilnehmer sollten robuste Kleidung sowie festes Schuhwerk tragen und eine Taschenlampe mitbringen. Eine Anmeldung unter 030/367 50 061 oder info@bat-ev.de ist erforderlich.