zum Hauptinhalt
Senioren gehören zur besonderen Risikogruppe in der Corona-Krise.
© imagoimages.

Corona-Fälle in Seniorenwohnheim: Bewohner warten vergeblich auf Tests

Im Pflegeheim des Johanniter-Stifts in Tegel gibt es Corona-Fälle. Im Seniorenwohnheim darüber wächst die Unruhe, weil Bitten nach Tests unbeantwortet bleiben.

Noch immer ist ungeklärt, ob rund 40 teilweise hochbetagte Mieter des Johanniter-Stifts in Tegel auf das Corona-Virus getestet werden. "Ich habe am Dienstag erneut beim Gesundheitsamt Reinickendorf angerufen, aber keine befriedigende Auskunft erhalten", sagte Hans-Detlef Jach, einer der drei Mietersprecher, dem Tagesspiegel.

Wie berichtet, haben die Senioren große Angst, dass sie infiziert sein könnten, da es im Pflegeheim des Stifts bereits Anfang April 15 positive Fälle gegeben hat. Aktuell sind zehn Bewohner und acht Mitarbeiter des Pflegeheims positiv getestet worden und in Quarantäne.

[Wie wirkt sich die die Corona-Krise in Ihrem Kiez aus? In unseren Leute-Newslettern berichten wir wöchentlich aus den zwölf Berliner Bezirken - auch aus Reinickendorf. Die Newsletter können Sie hier kostenlos bestellen: leute.tagesspiegel.de]

Das Pflegeheim liegt unter den Wohnungen der Senioren. Die Mieter, alle zwischen 75 und 100 Jahre alt, leben im Stift im Betreuten Wohnen. Das Gesundheitsamt reagierte nicht auf eine Anfrage des Tagesspiegel.

Die Mieter hatten sich bereits am 13. April an das Gesundheitsamt mit der dringenden Bitte um Tests gewandt. Das Gesundheitsamt hatte solche Tests bisher abgelehnt, weil die Mieter keinen körperlichen Kontakt mit den infizierten Personen gehabt hätten.

Auch das Gespräch am Montag mit einem der Amtsärzte des Gesundheitsamts habe zu keinem Ergebnis geführt, sagte Jach. Er wies darauf hin , dass es Bereiche im Haus gebe, die sowohl von Mitarbeitern und Bewohnern des Pflegeheims als auch von Mietern benützt worden seien, zum Beispiel einen Aufzug.

Johanniter weisen Vorwürfe zurück

Franziska Schütz, die Beauftragte für Personalmarketing bei den Johannitern in Berlin, erklärte dagegen, "dass die Mieter über einen separaten Eingang mit einem eigenen Fahrstuhl verfügen, der ausschließlich in die vierte und fünfte Etage des Betreuten Wohnens fährt".

[Alle aktuellen Entwicklungen in Folge der Coronavirus-Pandemie finden Sie hier in unserem Newsblog. Über die Entwicklungen speziell in Berlin halten wir Sie an dieser Stelle auf dem Laufenden.]

Bereits Mitte März sei eine komplette Trennung der stationären Einrichtung von dem Bereich des Betreuten Wohnens vorgenommen worden. Die Mieter seien darüber in einem Schreiben informiert worden.

Der Aufzug für die Mieter werde zweimal täglich, außer am Sonntag, desinfizierend gereinigt. Somit werde "unsererseits eine bestmögliche Trennung der Bereiche" vorgenommen, teilte Schütz mit.

Zur Startseite