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In Berlin gab es im vergangenen Jahr mehr Geburten als Todesfälle. Die Statistik spricht von einem "natürlichen Bevölkerungswachstum".
© dpa

Statistik: Bevölkerung in Berlin knackt 3,5 Millionen-Marke

Mehr als 3,5 Millionen Menschen leben in der Hauptstadt. Vor allem Zuzügler aus dem EU-Ausland lassen die Bevölkerung weiter wachsen. Bisherige Prognosen wurden schon jetzt weit übertroffen.

In Berlin ist im vergangenen Jahr die Zahl der Einwohner gestiegen. Ende Dezember 2011 seien mehr als 3,5 Millionen Menschen in der Hauptstadt registriert worden, teilte das Amt für Statistik am Donnerstag mit. Innerhalb des Jahres 2011 sei dabei die Bevölkerung um 1,2 Prozent angewachsen. Das sei mit Abstand die höchste Zunahme seit 1990.

Damit wurde die Bevölkerungsprognose von 2007 schon jetzt weit übertroffen (siehe Grafik). In dem so genannten "Basis-Szenario" von 2007 gingen die Statistiker davon aus, dass im Jahr 2015 etwa 3,47 Millionen Menschen in Berlin leben. Jetzt zeichnet sich ab, dass das "Wachstums-Szenario" von damals näher an der Realität liegen dürfte.

Hauptursache für die Entwicklung ist ein starker Zuzug. So zogen 158.800 Personen nach Berlin, indes kehrten nur 119.400 Menschen der Stadt den Rücken. Außerdem wurden 33.100 Kinder geboren, während im gleichen Zeitraum 31.400 Menschen verstarben.

Den starken Zusammenhang zwischen einem positiven Wanderungssaldo und dem Bevölkerungswachstum in Berlin verdeutlich die zweite Grafik: die Linien verlaufen fast im Gleichklang. Ende der Neunziger zogen mehr Menschen weg als nach Berlin. Spätestens seit 2003 aber fällt der so genannte Zuwanderungssaldo jedes Jahr positiv aus. 2007 kreuzt die blaue die rote Linie, das heißt: Ab hier kann das Bevölkerungswachstum nicht allein durch Zu- und Abwanderungsströme erklärt werden. Das so genannte "natürliche Bevölkerungswachstum" gewinnt an Bedeutung. Tatsächlich liegt die Zahl der Neugeborenen schon seit mehreren Jahren deutlich über der Zahl der Todesfälle. Auch deshalb wächst die Bevölkerung.

Die große Mehrheit der Zugereisten kommen aus dem Ausland. Ab Mitte der Neunziger nahm die Zuwanderung zwar ab, seit 2006 steigt die Kurve aber wieder. Vergangenes Jahr fanden laut Amt für Statistik vor allem Polen, Bulgaren und Spanier eine neue Heimat in Berlin.

Bei den Bewohnern anderer Bundesländer steigt Berlin schon seit Beginn der 2000er-Jahren im Kurs. Die meisten Neu-Berliner kommen aus dem Nachbarland Brandenburg, gefolgt von dem bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen. (mit dapd)

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