Protest gegen Flüchtlingssterben: Berlins Molecule Man trug eine Rettungsweste
Im Mittelmeer sterben unzählige Flüchtlinge. Mitten auf der Spree protestierten am Freitagvormittag Aktivisten in Berlin – und setzten ein sichtbares Zeichen.
Aktivisten haben am Freitagmorgen eine der drei Figuren der Skulptur "Molecule Man" an der Elsenbrücke in Berlin-Treptow besetzt. Die Wasserschutzpolizei war mit mehreren Booten vor Ort. Die Beamten seien mit den Aktivisten im Gespräch gewesen, hieß es. Im Laufe des Tages konnte die Polizei die Aktivisten zum Verlassen der Figuren bewegen.
Die Protestaktion richtet sich das Sterben von Flüchtlingen auf dem Mittelmeer. Zugleich wollen die Aktivisten damit ihre Unterstützung für die im Mittelmehr aktiven Seenotrettungsorganisationen demonstrieren.
Rund ein halbes Dutzend Höhenkletterer enterte die 30 Meter hohe Figur. Dort brachten sie eine riesige, leuchtend rote Stoffbahn an: Die Figur trägt jetzt eine Rettungsweste.
Im Internet bekannte sich die Gruppe „Anarche Berlin“ zu der Aktion. In einem auf Twitter veröffentlichten Beitrag erklärten sie: „Am Molecule Man und auf der Spree regt sich Widerstand. Gegen ein Europa, das Menschen ertrinken lässt.“
Auch die sich selbst als „internationale Bewegung aus der Zivilbevölkerung“ für sichere Fluchtwege und eine Entkriminalisierung der Seenotrettung bezeichnende „Seebrücke“ veröffentlichte ein Bild der Aktion und erklärte: „Wir sind heute früh aufgestanden, damit sich in der #EU endlich was ändert!“
Aus dem politischen Bereich zeigte die Berlin Linken-Politikerin Katalin Gennburg Solidarität mit den Aktivisten. Auf der Elsenbrücke versammelten sich zahlreiche Unterstützer und Demonstranten.