Risiko Coronavirus: Berlins Einzelhandel fürchtet die Folgen des Hamsterns
Alles für Magen und Hände: Aus Sorge vor einer Quarantäne räumen Berliner weiterhin die Supermärkte leer. Bei Kultur- und Freizeitangeboten sind sie gelassener.
Die Berliner scheinen keine Angst zu haben, sich in Opern oder Schwimmbädern mit dem Coronavirus anzustecken. Gleichzeitig bunkern sie zu Hause Vorräte. Für die Geschäfte ist das gut und schlecht. [Alle aktuellen Entwicklungen zum Coronavirus in Berlin lesen Sie in unserem Newsblog.]
In den Supermärkten ist die Nachfrage nach einigen Produkten weiterhin sehr hoch. Das sagte Günter Päts vom Handelsverband Berlin-Brandenburg am Donnerstag dem Tagesspiegel. Sowohl haltbare als auch frische Lebensmittel seien gefragt. Auch Drogerieprodukte wie Papiertaschentücher oder Desinfektionsmittel würden noch immer vermehrt gekauft. Obwohl es keine Lieferengpässe gebe, komme es vor, dass leere Regale zurückblieben, ergänzte Päts allerdings. Der Grund: Die Logistikzentren könnten nicht schnell genug nachliefern, denn dazu fehlten die Technik und das Personal.
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Wegen der Hamsterkäufe wuchsen die Umsätze der Geschäfte durchschnittlich um 40 bis 50 Prozent. Vor einer Woche war noch die Rede von 30 bis 40 Prozent. "Wir sehen das mit einem lachenden und einem weinenden Auge", sagte Päts. Positiv seien die höheren Gewinne der Geschäfte. Allerdings befürchtet der Handelsverband auf lange Sicht wieder eine sinkende Nachfrage.
Ein volles Lager wäre dann mit zusätzlichen Kosten verbunden, erläuterte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer. Wenn außerdem die Angst vor dem Coronavirus weiter zunehme, könne es passieren, dass die Menschen die Öffentlichkeit mieden und nicht mehr shoppen gingen. Die Verlierer wären dann beispielsweise Schuh- und Textilläden.
Bäderbetriebe: Beim Schwimmen keine besondere Gefahr
Doch beeinflusst das Coronavirus auch Berliner Kultur- oder Freizeiteinrichtungen? Die Opern scheinen nicht betroffen. Weder die Deutsche Oper noch die Komische Oper klagen über sinkende Besucherzahlen. Nur vereinzelt komme es vor, dass Menschen ihre Karten wegen des Virus zurückgeben, hieß es aus beiden Häusern.
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Auch die Mercedes-Benz-Arena hat bis jetzt keinen Termin abgesagt. Dem Betreiber zufolge besuchen genauso viele Zuschauer wie sonst die Konzerte und Sportveranstaltungen.
Auf die Berliner Schwimmbäder scheint das Virus ebenfalls keine Auswirkungen zu haben. Die Zahl der Gäste habe sich nicht verringert, seit das Virus in Berlin angekommen ist, wie der Sprecher der Berliner Bäderbetriebe, Matthias Oloew, erklärte. In einem Beitrag auf der Website weist die Anstalt die Kunden darauf hin, die Gefahr, sich im Schwimmbad mit dem Virus anzustecken, sei nicht höher als anderswo. Durch das Chlor würden Krankheitserreger "unschädlich" gemacht.
Maria Hentschel
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