Landeseigene Firma nutzt Rekordgewinn: Berlinovo will in Lichtenberg und Pankow bauen
Nach dem neuen Studierendenheim an der Storkower Straße will Berlinovo neue Apartment-Häuser in Pankow und Lichtenberg bauen.
Storkower Straße 225 A. Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen (SPD) kennt die Adresse, denn dort, zwischen Stadtpark Lichtenberg und Fennpfuhlpark, hat die landeseigene Firma Berlinovo, die der Finanzverwaltung untersteht, ein Studierendenheim mit 129 Plätzen gebaut – und zog dort am Donnerstag Bilanz über ihre Geschäfte.
Die Berlinovo ist das, was von der zusammengebrochenen Bankgesellschaft Berlin übrig blieb: Sie verwaltet Fonds im Wert von mehreren Milliarden Euro und baut für das Land, wenn Geld übrig ist. Bei einem „Rekordgewinn“ von 377 Millionen Euro in 2016 ist einiges möglich.
Verkauf von 62 Immobilien
„Das Experiment kann man als geglückt bezeichnen“, sagt Kollatz-Ahnen und meint damit die Fortführung der Firma statt deren Verkauf. Darüber hatten Parlament und Senat mal gestritten und einer von Kollatz-Ahnens Vorgängern wollte die Berlinovo an einen Finanzinvestor veräußern. Warum der Interesse hatte? Die letzten 330 Anleger bei den Fonds der Berlinovo kassieren um die 20 Prozent Rendite – im Jahr – das Land Berlin über alle Fonds im Schnitt noch 14 Prozent. Solche „Verzinsungen“ sind rar.
Davon profitieren sollen bald Studenten und auch Senioren: Die Berlinovo baut weitere Apartment-Häuser in Pankow und Lichtenberg. Dafür verkaufte die Firma 62 Immobilien außerhalb Berlins für 560 Millionen Euro. Das Geld dient auch zur Tilgung von Schulden. Dadurch soll die Firma spätestens im Jahr 2020 auf die Bürgschaft des Landes verzichten können; diese gilt über einen Betrag von 3,8 Milliarden Euro.