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Transporter von Mercedes: Berliner Tafel - vor fünf Jahren

Vor fünf Jahren erhielt die Berliner Tafel von Mercedes 13 Transporter zum Sonderpreis. Was Maris Hubschmid damals darüber schrieb.

Von Maris Hubschmid

Die Berliner Tafel hat für ihre Arbeit seit Dienstag 13 neue Mercedes-Transporter zur Verfügung. Im Rahmen eines Empfangs wurden sie vom Berliner Mercedes-Chef Walter Müller in der Niederlassung am Charlottenburger Salzufer an den Verein übergeben. Die Fahrzeuge sind kein reines Geschenk, sondern wurden zu weniger als der Hälfte des regulären Preises abgegeben, was, wie es hieß, einem Rabatt von über 500 000 Euro entspricht.

Walter Müller lobte das unbezahlte Engagement der Helfer, und auch Sozialsenatorin Carola Bluhm betonte die Bedeutung der Berliner Tafel für die Gesellschaft: „Dass unsere Bürger sich für andere einsetzen, ist – leider – so notwendig. Schön, dass diese Menschen jetzt mit verstärkter Mobilität agieren können.“

Bei der Tafel ist der Name seit 17 Jahren Programm. „Die Idee ist denkbar einfach“, sagte Sabine Werth, die die Berliner Tafel 1993 als die erste der inzwischen 865 gleichen Einrichtungen in Deutschland gegründet hat: „Wir nehmen dort, wo etwas zu viel ist, und bringen es dorthin, wo es gebraucht wird.“ Täglich werden in Berlin massenhaft überschüssige Lebensmittel weggeworfen. Der Verein sammelt solche Nahrungsmittel als Spenden ein und verteilt sie an soziale Einrichtungen. Bundesweit sind mittlerweile 40 000 Freiwillige aktiv, 600 sind es allein in Berlin. Allerdings, auch die Zahl der Bedürftigen steigt stetig. Waren es anfangs fast ausnahmslos Obdachlose, die das Angebot der Tafel in Anspruch nahmen, stehen heute ebenso selbstverständlich alleinerziehende Mütter und Minderjährige in der Schlange vor den Ausgabestellen, die die Berliner Tafel unter dem Namen „Laib und Seele“ gemeinsam mit den Kirchen und dem Sender RBB unterhält.

Vor allem im Kinder- und Jugendbereich ist der Verein in den vergangenen Jahren initiativ geworden. Die Projekte reichen von einer Pausenbrotaktion für Kinder aus finanziell schwachen Familien bis hin zu ernährungswissenschaftlich geprägten Kochkursen, die die Tafel mit Berliner Schülern veranstaltet.

Immer mehr Supermärkte und Hotels legen Waren für die Tafel beiseite. Dem Spendenaufruf „Eins mehr!“ hingegen, der Privatleute auffordert, mit einem Teil mehr im Einkaufswagen die Berliner Tafel zu unterstützen, folgten im vergangenen Monat weitaus weniger Menschen als noch im Jahr zuvor. Der Skandal um die Treberhilfe habe das Vertrauen in gemeinnützige Vereine geschwächt, fürchtet Werth. Umso wichtiger seien deshalb die Zuwendungen von Firmen. Maris Hubschmid

Der Beitrag erscheint in unserer Rubrik "Vor fünf Jahren".

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