Grundschule in Wedding: Berliner Schülerin erstreitet Fluchtweg
Der Bezirk Mitte muss beim Brandschutz nachbessern. An der Anna-Lindh-Schule muss bis August ein zweiter Rettungsweg gebaut werden.
Ein siebenjähriges Mädchen hat – mit Hilfe ihrer Eltern und ihres Anwalts – durchgesetzt, dass an ihrer Schule ein zweiter Rettungsweg gebaut wird. Im Dezember gab es dazu einen Beschluss des Verwaltungsgerichts über einen außergerichtlichen Vergleich.
Es geht um die Anna-Lindh-Grundschule in Wedding, und das Problem ist dort seit langem bekannt. Bei mehreren Brandschutzbegehungen seit 2003 sei festgestellt worden, dass in der zweiten Etage ein zweiter Fluchtweg fehlt. Zwei Klassen sind dort untergebracht. Im Brandfall müssten die Kinder mit Leitern über das Fenster gerettet werden. Das berichtet Rechtsanwalt Jens Koehn, der die Schülerin und ihre Eltern vertritt.
Neue Außentreppe als Fluchtweg
Der Schulleiter und Elternvertreter hätten den Bezirk Mitte mehrfach zum Handeln aufgefordert. Doch es passierte nichts. Der Bezirk habe sich auf Bestandsschutz berufen – weil das Gebäude aus dem 1950er Jahren stammt, als es noch keine Vorschriften für einen zweiten Rettungsweg gegeben habe.
Erst nach einem Eilantrag im September kam Bewegung in die Sache. „Wenn wir uns nicht außergerichtlich geeinigt hätten, hätte der Bezirk verloren“, sagt Anwalt Koehn. Jetzt muss bis zum 20. August eine Außentreppe als Fluchtweg gebaut werden – so lange bleiben die Räume für den Unterricht gesperrt.