Fahrraddiebstähle in Berlin: Berliner Polizei sagt Fahrraddieben den Kampf an
Fahrraddiebstähle steigen seit in Berlin seit Jahren rasant an. Die Polizei bietet nun kostenfrei die Registrierung und Codierung privater Räder an.
Bevor es beim Ortstermin der Polizei vor den Schönhauser Arcaden richtig losgeht, gibt es erst einmal ein Problem: „Da macht einer Ärger und schmeißt mit Flaschen“, ruft eine Fußgängerin. Zwei Polizisten laufen prompt in Richtung S-Bahnstation und stellen die Ordnung wieder her. Danach geht es um das eigentliche Problem: Fahrraddiebstahl.
Polizeipräsident Klaus Kandt steht auf einer kleinen Bühne an der Schönhauser Allee. Er beklebt vor laufenden Kameras sein Fahrrad mit einer Plakette und lässt es anschließend registrieren. Ein paar Passanten schauen ihm dabei zu, Polizisten und Reporter sind anfangs in der Überzahl. Die symbolische Aktion ist der Auftakt einer Initiative gegen den rasant wachsenden Fahrraddiebstahl in der Hauptstadt. „Wir können dieses Delikt nicht als Massenphänomen hinnehmen, müssen auch das Bewusstsein der Bürger stärken“, sagt Kandt nach der Aktion.
Bisher konnte man nur eine Nummer in den Fahrradrahmen einfräsen lassen – eine zeitaufwendige Prozedur. Seit Montagnachmittag können Berliner nun ihre Fahrräder registrieren und Rahmennummer, Namen und Adresse in einer Datenbank hinterlegen. Benötigt werden lediglich ein Kaufbeleg und der Personalausweis. Wird das Fahrrad später gefunden, lässt es sich gleich dem Eigentümer zuordnen. Jedes Rad erhält von der Polizei zudem eine Klebeplakette mit einer weiteren Codierung.
Zahl der Fahrraddiebstähle in den letzten Jahren rasant gestiegen
„Die sitzt so sicher wie eine Kfz-Siegelmarke. Sie zu entfernen erfordert viel Aufwand“, sagt Jens-Oliver Heuer, Leiter der Kriminalprävention in Pankow und Reinickendorf. Er ergänzt: „Wir wollen mit unserer Maßnahme eine zusätzliche Abschreckung schaffen, erhoffen uns aber auch eine höhere Aufklärungsquote bei Diebstählen und bei Fahrrädern, die gefunden wurden.“
Tatsächlich ist die Zahl der Fahrraddiebstähle in Berlin in den vergangenen Jahren rasant gestiegen. Kam es 2013 zu rund 26500 Fahrraddiebstählen im Stadtgebiet, waren es laut der aktuellen Kriminalstatistik im Jahr 2014 bereits 30750 – ein Anstieg von 16 Prozent. Die wenigsten Diebstähle können letztlich aufgeklärt werden. Im Jahr 2014 etwa waren es rund 1200 Fälle – gerade einmal vier Prozent. Besonders stark betroffen sind traditionell die Innenstadtbezirke Mitte, Friedrichshain-Kreuzberg, Pankow und Charlottenburg-Wilmersdorf.
Für das Jahr 2015 kann die Berliner Polizei noch keine Zahlen nennen. „Die Summe der Fahrraddiebstähle wird erneut wachsen, allerdings nicht wieder in dem Maße wie im Jahr 2014“, sagt Oliver von Dobrowolski von der Zentralstelle Prävention beim Landeskriminalamt.
Mehr durch Zufall finden sich am Montagnachmittag nach und nach neugierige Radfahrer ein. „Die Idee finde ich super“, sagt Natalie Mertis . Zwei Räder wurden ihr schon aus dem Innenhof gestohlen. „Eines sogar mit Fräsnummer.“
40 Termine: Die Polizei markiert ab heute stadtweit Fahrräder auf allen Wachen. Wer wann diesen Service anbietet, erfahren Sie unter www.polizei.berlin.de
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