Angespannter Wohnungsmarkt: Berliner Angebotsmieten haben sich in zehn Jahren verdoppelt
Nach dem Mietspiegel zahlen Berliner Mieter im Schnitt 6,72 Euro. Aber das hat wenig mit dem zu tun, was in Wohnungsinseraten verlangt wird.
Vermieter in Berlin haben von Wohnungssuchenden 2018 doppelt so hohe Mieten verlangt wie zehn Jahre zuvor. Die durchschnittliche Angebotsmiete bei Erst- und Wiedervermietung lag bei 11,09 Euro, 2008 waren es 5,59 Euro gewesen, wie das Bundesbauministerium auf eine Anfrage der Fraktion Die Linke im Bundestag antwortete. Die Antworten liegen der Deutschen Presse-Agentur vor. Sie beruhen auf Daten des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung.
Bundesweit sind die Angebotsmieten demnach bis 2018 binnen eines Jahrzehnts um 39 Prozent gestiegen. Nach einer Untersuchung von Immowelt setzt sich der Trend in Berlin auch 2019 fort, das Inserateportal kommt im Mittel auf 11,60 Euro.
Wer umzieht muss also damit rechnen, anschließend eine deutlich höhere Miete zu zahlen: Der Mietspiegel, in den auch Bestandsverträge einfließen, gibt eine Miete von durchschnittlich 6,72 Euro an.
Linke fordert bundesweiten Mietendeckel
„Ein bundesweiter Mietendeckel könnte den Mietenwahnsinn stoppen und die soziale Spaltung verringern“, sagte Vizefraktionschefin Caren Lay. „Es braucht ein Rettungsprogramm für den sozialen Wohnungsbau und besseren Kündigungsschutz, um Zwangsräumungen und Wohnungslosigkeit zu verhindern.“
In Berlin hat Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Linke) Eckpunkte für einen Mietendeckel erarbeiten lassen. Er soll für fünf Jahre gelten und Mieten möglicherweise auch teilweise senken.
Kritiker werfen Lompscher vor, damit nicht das Problem zu lösen, dass es zu wenige Wohnungen in der Stadt gibt, und die Knappheit möglicherweise noch zu verschärfen. (dpa)