"Kontakt zu rechtsextremen Organisationen": Berliner AfD will Andreas Wild ausschließen
Mehrfach ist der Abgeordnete aus Neukölln mit rechten Provokation aufgefallen. Nun soll er aus der AfD ausgeschlossen werden.
Die Berliner AfD arbeitet weiter an ihrem Image und will mit Andreas Wild nun einen weiteren Abgeordneten aus der Partei ausschließen, der zum rechtsnationalen Flügel der Partei gezählt wird. Dies habe der Landesvorstand bei seiner Sitzung am Dienstagabend einstimmig beschlossen, sagte Landessprecher Ronald Gläser dem Tagesspiegel. Die Begründung: "Kontakte zu rechtsextremen Organisationen."
Erst vor wenigen Tagen hatte Wild bei der Gedenkfeier zum 9. November an einem Trauermarsch vom Abgeordnetenhaus zum Holocaustmahnmal teilgenommen und dabei eine Kornblume getragen – ein Symbol, das in den 30er Jahren unter anderen Nationalsozialisten in Österreich als Erkennungszeichen genutzt hatten. Bereits 2017 war Wild aus der AfD-Fraktion im Abgeordnetenhaus geflogen, nachdem er sich immer wieder ausfällig gegen Migranten geäußert hatte.
Wild: "Das ist völliger Blödsinn"
Wild äußerte sich überrascht über das Ausschlussverfahren. "Davon höre ich zum ersten Mal", sagte er. Er erwartet, dass ein solches Verfahren keinen Erfolg haben wird. Kontakt zu rechtsextremen Organisationen habe er jedenfalls nicht, so Wild: "Das ist völliger Blödsinn." Er vermutet Neid hinter dem Ausschlussverfahren. "Ich bin der Einzige, der einen Lkw mit Werbebühne hat und ein eigenes externes Büro besitzt", sagte er dem Tagesspiegel.
Erst in der vergangenen Woche war die Abgeordnete Jessica Bießmann aus Marzahn aus der Fraktion geworfen worden. Von ihr waren Bilder publik geworden, auf denen im Hintergrund Weinflaschen mit Hitler-Konterfei zu sehen sind. Gegen Bießmann läuft ebenfalls ein Parteiausschlussverfahren.
AfD hat Angst vor Überwachung
In der AfD mehren sich in den letzten Wochen die Stimmen, die vor einer Überwachung durch den Verfassungsschutz warnen. Andreas Wild hält dies für einen Mitgrund für das jetzt initiierte Ausschlussverfahren gegen ihn. "Man nutzt jetzt die Gunst der Stunde, um missliebige Gegner auszuschließen", sagte er. Als selbsternannter Höcke-Freund steht er im Konflikt mit dem Berliner AfD-Chef Georg Pazderski, der für einen gemäßigten Kurs wirbt und zeitnah koalitionsfähig werden will.