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Eigentum des Preußenprinzen: Königskrone, Reichsapfel und Reichszepter - bisher Exponate im Schloss Charlottenburg. 
© Foto: Wolfgang Pfauder/ Stiftung Preußische Schlösser und Gärten

Kultursenator reagiert auf Drohungen der Hohenzollern: Berlin will sich nicht erpressen lassen

Georg Friedrich Prinz von Preußen kündigte an, Leihgaben aus regionalen Schlossmuseen zurückziehen zu wollen. Berlins Kultursenator bezieht dazu klar Position.

Das Land Berlin will sich von den Hohenzollern nicht unter Druck setzen lassen – auch nicht durch die Drohung, Kunstschätze aus Schlossmuseen der Hauptstadtregion abzuziehen. „Die öffentliche Hand wird sich mit dieser Form von Drohungen nicht erpressen lassen“, sagte Kultursenator Klaus Lederer (Linke) am Montag im Kulturausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses.

Lederer bezog dort auf Anfrage der Grünen Position zur jüngsten Eskalation im Vermögenskonflikt zwischen Georg Friedrich Prinz von Preußen und der öffentlichen Hand zog.

Wie berichtet hat Hohenzollern-Verhandlungsführer Jürgen Aretz jetzt in Briefen einen Abzug von Leihgaben aus Berlin und Brandenburg ins Spiel gebracht, um eine Wiederaufnahme von Vergleichsverhandlungen mit Berlin, 

Brandenburg und dem Bund durchzusetzen. Diese waren 2019 abgebrochen worden, nachdem der Tagesspiegel und der Spiegel das Ausmaß der Forderungen des Nachfahren des letzten deutschen Kaisers und die jahrelangen Geheimverhandlungen publik gemacht hatten.

Lederers Drohung

Die aktuelle Drohung könnte im Schloss Charlottenburg etwa Exponate wie Reichsschwert und Königskrone betreffen, die eindeutig dem Nachfahren des letzten deutschen Kaisers gehören.

Das Vorgehen der Hohenzollern sei kein Dringen auf eine gütliche Einigung sonder eher eine Drohung, sagte Lederer, der im Ausschuss aus dem Brief an seine Amtskollegin Manja Schüle vorlas. . „Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten und Preußischer Kulturbesitz können natürlich nicht verhindern, wenn die Hohenzollern ihre Leihgaben tatsächlich abziehen“, sagte er. 

Die Hohenzollern seien frei, „die Kunstschätze auf ihren Gütern oder Schlössern zu deponieren oder zur Schau zu stellen.“

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Er denke, dass die Einrichtungen einen solchen „Abzug wichtiger Kunstwerke und Exponate nicht unkommentiert lassen werden und diese Leerstelle dann auch im Gedächtnis der kommenden Besucher bleiben wird“. Das ist wohl so zu verstehen, dass mit leere Vitrinen und weißen Flecken das Agieren des Hauses dokumentiert würde. 

Berlin lehnt Vergleich zu Kunstschätzen strikt ab

Er würde eine derartige Konfrontation bedauern, sagte Lederer. „Mein Eindruck ist, dass die Familie der Hohenzollern in dieser Angelegenheit denkbar schlecht beraten ist.“ Er schloss Vergleichsverhandlungen über Inventar aus 1945 enteigneten Immobilien der Hohenzollern aus. Lederer verwies darauf, dass Entschädigungen ausgeschlossen seien, wenn dem NS-Regime erheblich Vorschub geleistet wurde.

Es sei einhellige Fachmeinung, dass der Nachfolger Wilhelms II. „keine konservative Alternative zur NS-Bewegung darstellte, sondern „Signalgeber, konservative Kritik verstummen zu lassen und Konservative in der Weimarer Republik auf die Seite des NS-Regimes zu ziehen.“

Solange das aber mit anderen Fragen vermischt werde, sieht Lederer nach eigener Aussage „keine Grundlage für Gespräche und Verhandlungen“. 

Diese Aussage hat Brisanz: Brandenburg akzeptiert auf Betreiben von Finanzministerin Katrin Lange (SPD) eine solche Verknüpfung. Wissenschaftsministerin Manja Schüle (SPD) stellte jüngst klar, dass vor einer Aufnahme neuer Verhandlungen die Klagen der Hohenzollern gegen Medien und Historiker zurückgezogen werden müssen. 

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