Gewinner erhalten je 10.000 Euro: Berlin sucht die besten Clubs und Kollektive der Stadt
„Pandemie überbrücken“ und „Visionen für die Zukunft“: Unter diesem Motto werden 40 Clubs und Kollektive ausgezeichnet. Bewerbungen sind ab sofort möglich.
Die von der Corona-Krise gebeutelten Berliner Clubs und Künstlerkollektive können sich vom 1. August an um die Auszeichnungen zum „Tag der Clubkultur“ bewerben. Die Preise sind mit je 10.000 Euro dotiert, 40 Gewinner werden ausgesucht.
Bewerbungen werden bis 15. August online entgegen genommen, wie die Clubcommission mitteilte. Die Preisverleihung ist für den 15. September geplant. Finanziert werden die Preisgelder aus Mitteln der Senatsverwaltung für Kultur und Europa und der „Musicboard Berlin GmbH“.
Am 3. Oktober soll dann mit zahlreichen Festivals der zweite "Tag der Clubkultur" gefeiert werden. "Überall in der Stadt wollen wir gemeinsam mit Clubs, Kollektiven und mit euch die Vielfalt der Berliner Clubkultur zelebrieren“, schreibt die Clubcommission, die sich für die Belange der Szene in der Corona-Krise einsetzt.
Im Vordergrund der diesjährigen Auszeichnungen stehen demnach zwei Themenschwerpunkte: „Überbrückung der Pandemie und Visionen für die Zukunft der Berliner Clubkultur“. Ausgezeichnet werden solche Clubs und Künstlerkollektive, die für die Vielfalt der Berliner Ausgehszene stehen oder sich durch besonderes Engagement verdient gemacht haben.
Tag der Clubkultur wurde 2020 ins Leben gerufen
Eine fünfköpfige Jury entscheidet über die Preisträger:innen. „Übergeordnete Kriterien werden auch in diesem Jahr in die Bewertung der Einreichungen einfließen“, teilten die Veranstalter:innen mit.
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„Hierzu zählen unter anderem das künstlerische und programmatische Profil, die Bedeutung des Clubs oder Kollektivs für die Berliner Clubkultur, Awareness, Diversität und Antidiskriminierung, ökologische Nachhaltigkeit, Nachwuchsförderung, Beitrag zum internationalen Dialog sowie Solidarität mit Mitarbeitenden und anderen kulturellen Akteur:innen“, hieß es.
Den Tag der Clubkultur gibt es seit der Corona-Pandemie. Er wurde 2020 ins Leben gerufen, „um die Vielfalt & Bedeutung der Berliner Clubkultur hervorzuheben“. Vergangenes Jahr wurden unter anderem ausgezeichnet: der „Club der Visionäre“, die „Grießmühle“, die „Ipse“, „Ritter Butzke“, „Holzmarkt 25“ sowie die Kollektive „Dice“, „Female Pressure“, „Oya“, „Creamcake“ und „No Shade“ (die komplette Gewinnerliste ist hier einzusehen).
Die Jury besteht dieses Jahr aus DJ Gigola, Lewamm „Lu” Ghebremariam, Pansy, Volkan Ağar und Whitney Wei.
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Ob die Clubs auch künftig auf Gelder vom Land hoffen können, hängt auch von der Wahl zum Abgeordnetenhaus am 26. September ab. Im aktuellen Haushaltsentwurf für 2022 und 2023 seien Gelder enthalten, mit denen der Kulturszene durch die Pandemie geholfen werden soll, hatte Kultursenator Klaus Lederer (Linke) im Juni gesagt. "Ich rechne aber damit, dass nach der Wahl alle diese Ansätze nochmal zur Debatte stehen."
Nach monatelanger Corona-Pause erwacht das Nachtleben in Berlin langsam wieder zum Leben. Jüngst konnte der wohl bekannteste Berliner Club, das "Berghain", wieder öffnen. Dort darf nun wieder gefeiert werden - wenn auch nur draußen.