Lehrermangel: Berlin sucht 2600 Pädagogen – jetzt auch in England
Die Suche hat schon begonnen, denn bereits zum 1. Februar werden viele Stellen frei. Bisher hätten sich rund 575 Bewerber gemeldet.
Der anhaltende Lehrermangel macht Berlins Bildungsverwaltung immer flexibler. „Wir überlegen, ob wir im Ausland gezielt für die Europaschulen werben“, teilte Sprecherin Beate Stoffers mit. Angedacht sei beispielsweise, dass durch eine Anzeige in einer Londoner Fachzeitschrift nach britischen Englischlehrern gesucht werden soll.
Insgesamt muss Berlin zum nächsten Schuljahr 2250 Stellen besetzen. Wegen der vielen Teilzeitbeschäftigten entspricht diese Stellenzahl etwa 2600 Personen. Dies bedeutet, dass abermals wesentlich mehr Lehrer gebraucht werden, als Berlin ausbildet. Die Suche hat schon begonnen, denn bereits zum 1. Februar werden viele Stellen frei. Bisher hätten sich rund 575 Bewerber gemeldet, sagte Dieter Haase vom Gesamtpersonalrat auf Anfrage. Darunter seien auch rund 25 frühere „LuK-Lehrer“, die zu DDR-Zeiten für die unteren Klassen ausgebildet waren, erläutert Stoffers: Wegen des akuten Lehrermangels hatte die Bildungsverwaltung bereits zum Sommer 2016 auch „LuK-Lehrer“ eingestellt, die seit der Wende überwiegend nur als Erzieher hatten arbeiten dürfen. Ohne Quereinsteiger wird es abermals nicht gehen.
Besonders brisant ist es an den Grundschulen
Besonders an den Grundschulen ist der Lehrermangel brisant: Neben den Quereinsteigern werden auch Oberschullehrer genommen. Zudem gibt es noch ganz besondere Fälle wie die Internationale Nelson-Mandela-Schule: „Ich brauche Lehrer für Biologie/Chemie, Mathematik und Politik, die auch auf Englisch unterrichten können“, berichtet Schulleiter Gerald Miebs. Beim sechsstündigen Casting am Donnerstag hat er nur einen der drei Gesuchten gefunden.
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