Wegen Flutkatastrophe: Berlin prüft Einsatz von Warnsirenen
Die Berliner Innenverwaltung möchte die erneute Verwendung von Warnsirenen untersuchen. Ende des Jahres sollen erste Ergebnisse vorliegen.
Berlin prüft, ob wieder Sirenen zur Warnung vor Katastrophen eingesetzt werden könnten. Die Innenverwaltung werde dem Senat ein entsprechendes Konzept vorschlagen, sagte ihr Sprecher Martin Pallgen am Mittwoch. Im Rahmen einer Verwaltungsvereinbarung mit dem Bund solle herausgefunden werden, ob und an welchen Stellen laut tönende Warnungen wieder sinnvoll seien.
Angesichts der verheerenden Flutkatastrophe im Westen Deutschlands werde dies zügig geprüft, Ende des Jahres solle es dann erste Ergebnisse geben. Zuvor hatte der RBB berichtet.
Die kosten- und wartungsintensiven Sirenen wurden in Berlin laut Innenverwaltung bis in die 90ger Jahre vom Bund betrieben und dann nach dem Ende des Kalten Krieges wie in anderen Städten als Warnmittel im Zivilschutz abgeschafft.
Sirenen könnten eine Ergänzung im Mix von Warnmitteln sein, die Berlin habe, hieß es. Dazu zählten Apps wie NINA und KATWARN, elektronische Werbetafeln, BVG-Displays, Informationen über den Rundfunk sowie Lautsprecherdurchsagen von Polizei und Feuerwehr.
"Sicherheit ist gewährleistet"
Gezielte Informationen vor Ort seien genauer als großflächige Warnungen. Berlin sei sehr gut aufgestellt. „Die Sicherheit der Bevölkerung und die Warnung im Krisen bzw. Katastrophenfall ist gewährleistet“, betonte Pallgen.
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Derzeit seien außerhalb des Zivilschutzes in Berlin keine Szenarien erkennbar, für die eine stadtweite Alarmierung mit Sirenen notwendig sei. Diese könnten aber eine Ergänzung sein, etwa bei fehlenden Smartphones oder wenn Einsatzkräfte nicht an den Hilfsort gelangen könnten. Dies sei in Berlin bisher noch nicht der Fall gewesen. Zudem haben den Angaben zufolge Polizei und Feuerwehr für unterschiedliche Gefährdungen Konzepte der Bekämpfung.
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Schon vor einigen Monaten hatte der Bund ein Förderprogramm für Sirenen aufgelegt. „Die Sirene ist wegen der Einzigartigkeit der Weckfunktion vor allem nachts wichtig“, sagte der Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), Armin Schuster.
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) geht davon aus, dass die Bevölkerung vor Gefahren künftig auch per SMS gewarnt wird. Bei akuten Gefahren sei ein Warn-Mix aus analogen und digitalen Methoden notwendig - von Sirenen bis zu High-Tech-Lösungen, betonte Seehofer am Mittwoch. (dpa)
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