zum Hauptinhalt
Ist sie etwa schon da? Dale Carr vom "Broken English" in der Leonhardtstraße 23 in Berlin-Charlottenburg bereitet sich auf den Besuch der Queen vor.
© Kai-Uwe Heinrich

Fanartikel zum Queen-Besuch: Berlin ist gerüstet: Elizabeth II. kann kommen

Noch ein paar britische Fähnchen gefällig? Eine Plastik-Elizabeth zum Zurückwinken? Bei Dale Carr gibt’s Nützliches für den Queen-Besuch.

Da steht sie, die Queen, zwischen der roten Telefonzelle und der britischen Flagge und dreht in royaler Geste die Hand zum Gruß. Rechts, links, rechts, links. Müde wird sie dieser Bewegung erst, wenn es dunkel wird, denn diese Queen ist eine „Solar Queen“, wie sie Anhänger des Königshauses dieser Tage besonders gerne kaufen. Der Laden „Broken English“ in der Körtestraße 10 in Kreuzberg ist gerade frisch umdekoriert.

Die britische Flagge zum Gruß

Dale Carr hat sich auf den Queen-Besuch gut vorbereitet: Neben den Fahnen gibt es in der extra eingerichteten Fan-Ecke auch Tassen, Taschentücher und Pappbecher in den Nationalfarben.

„Viele Kunden kaufen hier alles ein und machen dann ein typisch englisches Picknick, während sie auf die Königin warten“, sagt die Ladenbesitzerin, die hier und in der Charlottenburger Leonhardtstraße seit 20 Jahren britische Notwendigkeiten an die Berliner bringt: Fuller’s Beer, Orangenmarmelade, Marmite, Seife und natürlich jede Menge Tee.

Britische Spezialität: Shortbread mit Queen-Motiv.
Britische Spezialität: Shortbread mit Queen-Motiv.
© Kai-Uwe Heinrich

Besonders gut verkauft sich derzeit das „Shortbread“, der englische Butterkeks, verpackt in einer Blechdose, von der die Queen lächelt. Und das Buch mit den „Royal Recipes“ – den Rezepten der königlichen Familie. Wenn die Queen am Freitag wieder nach Großbritannien reist, will Dale Carr auch die lebensgroßen Pappfiguren Elizabeths verkaufen. Da heißt es dann: schnell sein.

Gemischtes Publikum

Nicht nur britische Auswanderer kämen hierher zum Einkaufen, sagt Dale Carr. Auch viele Deutsche kämen häufig in ihre Läden, „ich würde sagen etwa gleich viele“. Zu besonderen Anlässen trägt auch sie einen britischen Schal um den Hals. Dann geht sie auch mal selber gucken – ob live wie jetzt oder im Fernsehen. „Ich habe die Queen schon zwei Mal gesehen – immer hier in Berlin“, erzählt die 62-Jährige. Nur ein einziges Mal habe sie den Laden unplanmäßig geschlossen: am Tag der Beerdigung Dianas.

Zumindest die "Solar Queen" ist schon da und winkt würdevoll - wenn die Sonne scheint.
Zumindest die "Solar Queen" ist schon da und winkt würdevoll - wenn die Sonne scheint.
© Kai-Uwe Heinrich

Reality-Show-Charakter

Ob sie bei diesem Besuch auch dabei sein kann, hängt ein bisschen vom Laden ab. „Ich glaube, dass kaum Kunden kommen werden, wenn die Queen da ist“, sagt Carr. Schon bei der Hochzeit von Kate und William blieb der Laden leer. Auch Dale Carr saß damals zu Hause mit einem Sekt vor dem Fernseher. „Die Royal Family, das ist wie eine Reality-Show, jeder mit seinem ganz eigenen Charakter.“

Bewundernd schweift ihr Blick über die Fanartikel und bleibt schließlich am Pappaufsteller in Lebensgröße hängen: „Sie ist immer da, Jahr für Jahr“, sagt Dale Carr. „Und sie sieht immer noch toll aus, finde ich.“ Auch in Pappe.

Raja Kraus

Zur Startseite