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Bildungssenatorin Sandra Scheeres steht in der Kritik. Es läuft nicht rund in der Bildungspolitik.
© Britta Pedersen/dpa

Fehlende Schulplätze: Berlin hat eine Bildungs-Leerstelle

Die rot-rot-grüne Bildungspolitik ist eine Aneinanderreihung politischen Versagens. Es wird Zeit für einen personelle Neuanfang. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Sabine Beikler

Bildungspolitik in Berlin muss man sich so vorstellen: Man dreht an einer Stellschraube im System und wundert sich dann, dass das Gesamtgefüge ins Wanken gerät. Reformen und Reförmchen aus 23 Jahren sozialdemokratisch geprägter Bildungspolitik in der Hauptstadt gefährden allmählich den sozialen Frieden.

Zwei Drittel der Neueinstellungen sind Quer- und Seiteneinsteiger statt ausgebildeter Lehrkräfte. Immer wieder schneiden die Drittklässler bei Vergleichsarbeiten in Mathematik und Deutsch besonders schlecht ab. Bundesweit richtig spitze ist Berlin nur bei der Schulabbrecherquote mit 11,7 Prozent.

Und dass kostenlose Hort-, Kita- und Essensangebote kein Mehr an Bildung bringen, dürfte jedem Sozialdemokraten, Grünen und Linken in der Koalition klar sein. Die nächste Hiobsbotschaft, dass im Jahr 2021 rund 26.000 Schulplätze fehlen, komplettiert die Liste politischen Versagens.

Die Verantwortung wird beim Schwarzer-Peter-Spiel von der Bildungsverwaltung auf andere Verwaltungen und die Bezirke geschoben. Kann die Koalition tatsächlich tatenlos zusehen, wenn die Elternvertretung jetzt droht, die Zusammenarbeit mit Bildungssenatorin Scheeres einzustellen? Die Bildungspolitik braucht dringend eine inhaltliche und personelle Zäsur. Das kann auch ein Rücktritt sein.

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