Berlin in der Coronavirus-Krise: Berlin bringt infizierte Geflüchtete und Wohnungslose separat unter
Um Covid-19-Fälle von den Gesunden zu isolieren, sollen neue Unterkünfte geschaffen werden. Auch für Frauen in Not wird nach Lösungen gesucht.
Die Schutzmaßnahmen im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus werden ausgeweitet: Nach Tagesspiegel-Informationen wird derzeit eine eigene Unterkunft für Flüchtlinge, die sich infiziert haben und in Quarantäne müssen, eingerichtet. Die Betroffenen sollen in Kürze in ein Tempohome in der Buchholzer Straße in Pankow ziehen.
Die Unterkunft ist im Spätherbst 2019 geräumt worden und steht seither leer. Im Moment werden die letzten Arbeiten erledigt, um das Gebäude bezugsfertig zumachen. Die Maßnahmen laufen unter Federführung der Senatsgesundheitsverwaltung.
Für infizierte Wohnungslose wird es ebenfalls ein spezielles Gebäude Quarantänezwecke geben. Sie sollen in ein leer stehendes Gebäude in der Storkower Straße ziehen. Auch das Jugendgästehaus der Stadtmission in der Lehrter Straße in Moabit ist als Unterkunft im Gespräch.
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Die Stadtmission erklärte sich bereit, nicht nur das Jugendgästehaus, sondern auch andere, passende Gebäude bereitzustellen, sowohl für Obdachlose als als für Frauen, die von Gewalt betroffen sind.
Denn es gibt zudem gibt es Überlegungen, Covid-19-positiv getestete Frauen, die bislang im Frauenhaus gewohnt haben, in leerstehenden Hotels unterzubringen. Dort könnten auch jene Frauen wohnen, die in der Coronavirus-Krise häusliche Gewalt erfahren und für die es in den Frauenhäusern keine Plätze gibt.
Die gesunden Bewohner wehrten sich gegen den Einzug der Kranken
Derzeit sind in einem Tempohome in Altglienicke drei infizierte Flüchtlinge untergebracht. Eine positiv getestete Frau wohnt dort ohnehin, die beiden anderen Flüchtlinge sind eigentlich in Unterkünften in Charlottenburg und Marzahn-Hellersdorf untergebracht. Dort wurden sie positiv getestet und deshalb ebenfalls nach Altglienicke gebracht, damit nicht mehrere Unterkünfte von den Quarantänemaßnahmen betroffen sind.
Bewohner des Tempohomes in Altglienicke wehrten sich massiv gegen den Einzug der Infizierten. Derzeit steht das gesamte Tempohome unter Quarantäne.