"Dj Mag"-Ranking: Berghain verliert Status als bester deutscher Club
Der legendäre Berliner Club ist laut einem britischen Fachmagazin out. Thomas Wochnik sieht Vorteile darin. Eine Glosse.
Berlin steht vor dem Aus. Das Aushängeschild seiner Ausgehkultur ist nämlich fortan nicht mehr tonangebend. Auf der weltberühmten, marktbestimmenden, Massenhysterien auslösenden Top-100-Liste der weltweit besten Clubs ist das Berghain jetzt hinter das Kölner Bootshaus gerutscht.
Und um Zweiflern den Wind aus den Segeln zu nehmen: Die Platzvergabe läuft beim britischen „DJ Mag“ absolut objektiv ab. Ermittelt wird über ein öffentliches Voting mit bis zu 500 000 registrierten Wählern. Es ist nicht daran zu rütteln.
Schon mehren sich die Anzeichen einer nahenden Stadtflucht. Vereinzelt sollen bereits sich zombiehaft dahinschleppende Hedonisten von besorgten Brandenburgern im Berliner Umland gesichtet worden sein. Was tun, wenn man ihnen begegnet? Fachleute geben Entwarnung. Von den Gestalten gehe keinerlei Gefahr aus, sie wollten nur Liebe schenken und seien verwirrt. Kraulen und Füttern sei ausdrücklich erlaubt. Ein wenig der Zärtlichkeit, die sich sonst nur im Dunkel des Nachtlebens Bahn bricht, könne helfen.
Politisch könnte sich die Nachricht zudem als Segen erweisen. Stadtflucht bedeutet weniger Wohnungssuchende, das könnte den Markt entspannen. Und Ideen, das Areal, das den Club umgibt, als Wohnraum zu nutzen, gab es kürzlich auch schon. Vielleicht als Kleingartenkolonie, Gemüse soll ja besser wachsen, wenn musikalisch stimuliert.
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