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bDie Firma Fleisch-Krone Feinkost GmbH rät ab vom Verzehr ihrer „Gut Bartenhof“-Frikadellen.
© Symbolbild: imago/Westend61
Update

Auch nach Ahrensfelde geliefert: Behörden entziehen Fleisch-Krone nach Listerien-Verdacht Zulassung

Weil der Verdacht besteht, dass Fleisch mit Listerien verunreinigt sind, reagieren die Behörden in Niedersachsen: Die Firma ist vom Handel ausgeschlossen.

Nach Bekanntwerden eines Listerienverdachts in Fertig-Frikadellen haben die Behörden in Niedersachsen das Ruhen der Zulassung für den betroffenen Betrieb angeordnet. Diese Konsequenz sei für den Standort Goldenstedt (Landkreis Vechta) der Firma Fleisch-Krone angeordnet worden, sagte am Sonntag die Sprecherin des niedersächsischen Verbraucherschutzministeriums, Sabine Hildebrandt.

Unternehmen hatte Frikadellen zurückgerufen

Die Sprecherin des Landesamtes für Verbraucherschutz, Hiltrud Schrandt, erläuterte, die Maßnahme sei bereits am Freitagabend mündlich angeordnet worden. Damit könne das Unternehmen derzeit quasi nicht mehr am Handel teilnehmen, weil es seine Betriebsnummer aktuell nicht verwenden dürfe. „Damit ist gesichert, dass dort derzeit nichts raus geht“, sagte sie.

Der Gesamtbetriebsleiter für Produktion der Firma Fleisch-Krone-Feinkost GmbH, Thomas Rolf, sagte: „Wir haben am Freitag gemeinsam entschieden, die Produktion dort einzustellen, bis klar ist, über welchen Weg die Listerien in den Betrieb gelangt sind.“ Dabei werde eng mit den Behörden zusammengearbeitet.

Der Lebensmittelhersteller hatte vorsorglich Frikadellen wegen des Verdachts auf Listerien zurückgerufen. Betroffen sei der Artikel „Gut Bartenhof Frikadelle Klassik und Frikadellen-Bällchen“ mit den Chargen-Nummern 97812 und 97813 und dem Mindesthaltbarkeitsdatum 05.11.2019, der unter anderem auch an Norma-Filialen in Ahrensfelde (Brandenburg) geliefert wurde.

Listerien können die Krankheit Listeriose auslösen

Darüber hinaus geht es um „ja! Frikadellenbällchen“ in der 500 Gramm-Packung mit den Mindesthaltbarkeitsdaten 05.11.2019 und 20.11.2019. Vom Verzehr der Produkte werde dringend abgeraten, hieß es.

Die Ware mit der Bezeichnung „Gut Bartenhof“ sei außer nach Ahrensfelde an Norma-Filialen in Aichach (Bayern), Rossau (Sachsen), Dettingen (Baden-Württemberg), Rheinböllen (Rheinland-Pfalz) und Kerpen (Nordrhein-Westfalen) geliefert worden. Die „ja! Frikadellenbällchen“ wurden nach Angaben von lebensmittelwarnung.de in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen ausgeliefert.

Listerien bei hessischer Firma Wilke

Listerien (Listeria monocytogenes) sind in der Natur vorkommende Bakterien. Nur wenige Menschen erkranken an der sogenannten Listeriose. Bei gesunden Erwachsenen verläuft die Infektionskrankheit meist unauffällig oder nimmt einen harmlosen Verlauf mit grippeähnlichen Symptomen. Gefährlich ist die Infektion für abwehrgeschwächte Menschen und Schwangere. Die Zahl der Erkrankungen schwankt pro Jahr zwischen 300 und 600 Fällen in Deutschland. Im Durchschnitt enden sieben Prozent tödlich.

Zuletzt war die hessische Firma Wilke wegen keimbelasteter Wurst geschlossen worden. Drei Todes- und 37 Krankheitsfälle werden mit Waren des Unternehmens in Verbindung gebracht. Ein Prüfbericht zum Wursthersteller Wilke zeigte bauliche und hygienische Mängel auf. (dpa, Tsp)

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