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Im Carré am Mühlendamm sollen 200 neue Wohnungen entstehen.
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Wohnungsbau in Berlin: Bauverwaltung genehmigt Hochhausplanung auf der Fischerinsel

Die Bauverwaltung von Noch-Senator Geisel genehmigt die umstrittene Hochhausplanung auf der Fischerinsel. Seine designierte Nachfolgerin Katrin Lompscher zeigt sich nun "irritiert".

Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung hat das umstrittene Bauprojekt auf der Fischerinsel in Mitte grundsätzlich genehmigt. Dem Widerspruch der Wohnungsbaugesellschaft Mitte (WBM) wurde stattgegeben, bestätigte eine Sprecherin von Bausenator Andreas Geisel (SPD). Warum eine solche Entscheidung in der Interimsphase vor Bildung des neuen Senats getroffen werde, wollte sie nicht kommentieren. „Das ist ein reiner Verwaltungsvorgang. Die Fachabteilung hat geprüft und den Bescheid des Bezirks aufgehoben.“

Konkret geht es um eine Bauvoranfrage der WBM. Darin wird die Planung grob skizziert, die Baubehörde des Bezirks entscheidet dann, ob sie zulässig ist. Weil der strittige, knapp 60 Meter hohe Turm in eine Blockrandbebauung integriert ist, hebt er sich deutlich von den sechs Solitärhochhäusern der Umgebung ab, deshalb lehnte Baustadtrat Carsten Spallek (CDU) das Vorhaben ab und bekam dafür vor Kurzem Lob von seinem Nachfolger Ephraim Gothe (SPD).

Spielräume von Katrin Lompscher erheblich eingeschränkt

Bausenator Andreas Geisel hatte im Juli dem Tagesspiegel erklärt, er werde „alle rechtlich bestehenden Ermessensspielräume nutzen, um das Vorhaben möglich zu machen“. Das hat er nun getan und damit zugleich die Spielräume seiner designierten Nachfolgerin Katrin Lompscher von den Linken erheblich eingeschränkt. Ein Bauvorbescheid ist noch keine Baugenehmigung, kann aber nicht einfach übergangen werden.

„Ich bin zumindest irritiert“, sagte Katrin Lompscher dem Tagesspiegel. Bei den Koalitionsverhandlungen sei vereinbart worden, über strittige Themen noch einmal zu reden. Sie werde Kontakt mit der WBM aufnehmen. Zwar binde der Bauvorbescheid den Bezirk, aber nicht den Antragsteller. Anwohner der benachbarten Hochhäuser lehnen das Projekt auch aus anderen Gründen ab. Sie befürchten eine Verschattung ihrer Wohnungen, den Verlust von Freiflächen und argumentieren vor allem damit, dass die Fischerinsel schon jetzt dichter besiedelt sei als viele andere Quartiere der Stadt. Die politisch gewollte Nachverdichtung zur Gewinnung zusätzlicher Bauflächen würde zu einer deutlichen Verschlechterung der Lebensqualität führen.

Die WBM pocht auf ihr Baurecht. Gebaut werde auf jeden Fall, hatte auch Carsten Spallek erklärt, deshalb laufen bereits archäologische Arbeiten.

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