Berlin: Bäume für den Teufelsberg
Neubauten sind dort jetzt nicht mehr erlaubt: Der Senat hat das Gelände zum Waldgebiet umgewidmet
Nach dem Scheitern des umstrittenen Bauprojekts auf dem Teufelsberg soll die einstige Abhörstation der Alliierten im Grunewald großenteils abgerissen und das Gelände begrünt werden. Gestern schuf der Senat eine Voraussetzung dafür und hob den so genannten Vorhaben und Erschließungsplan auf. Damit sind Neubauten auf dem 115 Meter hohen Trümmerberg nicht mehr erlaubt.
Eine Investorengruppe um zwei Kölner Architekten hatte rund zehn Jahre lang ein Hotel, Wohnungen, Lofts, Büros sowie Gastronomie und ein Spionagemuseum geplant. Das Projekt kam aber nicht in Gang, weil es zu wenig Käufer oder Mieter gab. Im Spätsommer 2004 beschloss Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD)deshalb, die Baugenehmigung nicht weiter zu verlängern.
Die Änderung des Planungsrechts sei ein „erster Schritt“, um das Gelände ins Landschaftsschutz- und Erholungsgebiet Grunewald einzugliedern, sagte Junge-Reyer gestern. Die Zustimmung des Abgeordnetenhauses scheint sicher. Zuletzt hielt nur noch die FDP kleinere Neubauten für möglich.
Mit der Umgestaltung kann allerdings vorerst nicht begonnen werden– noch ist die Investorengruppe Eigentümer des Fünf-Hektar-Areals. Die Landesentwicklungsgesellschaft hatte es 1996 für 2,6 Millionen Euro verkauft. Junge-Reyer fordert, dass „die Investoren auf Berlin zukommen“. Ob und zu welchem Preis ein Rückkauf in Frage kommt, blieb offen; die Finanzverwaltung hält sich dazu bedeckt. Fest steht: Als Wald ist das Gelände weniger wert. Aus Sicht der Grünen-Abgeordneten Claudia Hämmerling ist ein Rückkauf nicht unbedingt nötig. Das Planungsrecht verpflichte die Eigner zur „bestimmungsgemäßen“ Pflege. „Notfalls haben wir dann einen privaten Wald.“ CD
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