Berlin-Friedrichshain: Bau von neuer Tram-Strecke zum Ostkreuz verzögert sich vermutlich
Mehr als Tausend Einwendungen aus der Bevölkerung gibt es gegen die geplante Straßenbahn in der Sonntagstraße. Anwohner befürchten Lärm und Unfälle.
Der Bau der Straßenbahn zum Ostkreuz wird sich vermutlich verzögern. Hartmut Reupke, Chefplaner der Verkehrsverwaltung, sagte am Donnerstag im Verkehrsausschuss, dass es über 1.000 Einwendungen aus der Bevölkerung gibt. Wie berichtet, protestieren Anwohner gegen eine Strecke durch die Sonntagstraße, weil sie Lärm und Unfälle befürchten und 100 Autoparkplätze wegfallen.
Der für eine Planfeststellung erforderliche Erörterungstermin sei noch nicht absehbar, sagte Reupke. „Das ist unsere Problemstrecke.“ Es sei völlig unklar, ob und welche Auswirkungen diese vielen Einwendungen auf die Planung haben. Reupke sagte, es sei offen, ob die Strecke wie angekündigt Ende 2020/Anfang 2021 fertig werden könne. „Wir müssen alle Einwendungen substanziell prüfen.“ Die Strecke durch die Sonntagstraße soll das Umsteigen am Ostkreuz erleichtern und 12,6 Millionen Euro kosten.
Neue Strecken auch nach Moabit und Schöneweide
Bei den anderen beiden Strecken, die Rot-Rot-Grün noch in dieser Legislaturperiode fertig stellen will, habe es nur 30 bis 40 Einwendungen gegeben. Wie berichtet, soll die bislang am Hauptbahnhof endende Strecke nach Moabit verlängert werden, und die bislang in Adlershof bis Schöneweide. Reupke sagte, dass auf diesen beiden Strecke wohl tatsächlich Ende 2020 Züge rollen werden. Beim Projekt Turmstraße hatte die BVG die Einwendungen bereits im Sommer bearbeitet und an die Planfeststellungsbehörde übergeben. Diese muss die Antworten nun prüfen und den Erörterungstermin festlegen, auf dem die Einwender erfahren, wie ihre Anregungen und Bedenken berücksichtigt worden sind.
Diese drei Strecken sind bislang am weitesten gediehen. Fortschritte gebe es aber auch in Mahlsdorf, hier bereite die BVG gerade die Vorplanung vor. Bei der – wie am Ostkreuz sehr umstrittenen – Strecke vom Alexanderplatz bis zum Potsdamer Platz habe die BVG die Leistungen für die Vorplanung gerade ausgeschrieben.