Nach Verbot für "Pegida"-Demo in Dresden: "Bärgida" will marschieren - vom Alex
Wegen Terrorgefahr darf in Dresden die für Montag angesetzte "Pegida"-Demonstration nicht stattfinden. Das nutzte die Bürgerbewegung Marzahn-Hellersdorf umgehend für sich - und wirbt um Anhänger. Durch diese Werbung könnte die Zahl der Montagsdemonstranten in Marzahn wieder steigen. Auch „Bärgida“ will am Montag demonstrieren.
Flüchtlingsgegner wollen von der „Pegida“-Absage in Dresden profitieren. „Marzahn-Hellersdorf bleibt als Demoanlaufpunkt für alle die Option“, hieß es am Sonntag auf der Internetseite der Bürgerbewegungen Marzahn und Hellersdorf, unmittelbar nach Bekanntwerden des Demonstrationsverbotes in Sachsen. Durch diese Werbung könnte die Zahl der Montagsdemonstranten in Marzahn wieder steigen. Seit November geht die Bürgerbewegung gegen ein Containerdorf auf die Straße, Treffpunkt ist Montagabend wiederum der Standort eines Heimes an der Ecke Landsberger Allee/ Blumberger Damm. Wie üblich haben linke Gruppen Proteste organisiert.
In den vergangenen beiden Wochen hatten die „Bärgida“-Demonstrationen in Mitte die Proteste in Marzahn in der öffentlichen Wahrnehmung überlagert. Auch „Bärgida“ geht am heutigen Montag wieder an den Start, der diesmal am Alexanderplatz liegt. Von dort wollen die Teilnehmer, 1000 sind bei der Polizei angemeldet, zum Strausberger Platz und zurück zum Alex laufen. Die sehr kurze Strecke dürfte Ergebnis der Erfahrungen der beiden letzten Wochen sein, als es linken Demonstranten gelungen war, „Bärgida“ zu stoppen. Die Premiere am Roten Rathaus konnte gar nicht loslaufen, die zweite Demo letzte Woche konnte nur ein kurzes Stück vom Pariser Platz Unter den Linden und zurück ziehen. Den eingesetzten 900 Polizisten war es lediglich gelungen, die ersten 400 Meter Strecke freizuhalten. Hinter der Glinkastraße hatten sich wiederum mehrere hundert Gegendemonstranten auf die Fahrbahn gestellt und den rechten Zug so gestoppt. Obwohl „Bärgida“ der einzige offizielle „Pegida“-Ableger in der Stadt ist, verzichteten die Organisatoren darauf, demonstrationswillige Dresdner nach Berlin zu locken. Dort waren in den vergangenen Wochen immer mehr Menschen „Gegen die Islamisierung des Abendlandes“ auf die Straße gegangen, zuletzt 20 000. Gegen „Bärgida“ sind zwei linke Demos angemeldet, eine vom Abgeordneten Oliver Höfinghoff (parteilos, zuvor Piraten). Mehrere tausend Menschen werden erwartet, die linksextremistische Szene ignoriert „Bärgida“ weiter und konzentriert sich auf Marzahn.
Am Samstagabend sammelten sich 60 Hooligans und Neonazis am S-Bahnhof Greifswalder Straße und zogen „zum Kennenlernen“ in eine Kneipe. Die Polizei hatte die Einladung eines bekannten rechten Hooligans auf Facebook entdeckt – ebenso wie 40 linke Demonstranten – und war mit einer Hundertschaft präsent. Es blieb friedlich.