Brand: Autobrand am Altenheim
In Schöneberg hat es wieder gebrannt. Bewohner eines Altenheims mussten evakuiert werden. Die Polizei prüft derzeit die Ursache des Feuers. Ein weiterer Fall von Brandstiftung?
Der Parkplatz der Mietwagenfirma „Europcar“ in Schöneberg ist völlig verrußt. Davor ein Absperrband, die Spurensicherung arbeitete am Vormittag noch. Fünf Autos der Leihwagenfirma haben hier an der Ansbacher Straße/Ecke Kurfürstenstraße in der Nacht zu Freitag gebrannt. Verletzt wurde niemand. Doch wegen des heftigen Qualms wurden zwischenzeitlich auch die Bewohner des über dem Parkplatz befindlichen Seniorenheims „Ruhesitz am Zoo“ in ihrer Nachtruhe gestört und mussten teilweise ihre Appartements verlassen.
Ein Passant rief gegen 0.30 Uhr die Feuerwehr. Die kam rechtzeitig und konnte verhindern, dass die Flammen übergriffen auf eine Zapfsäule, die sich ebenfalls auf dem Parkplatz befindet. Laut Polizei ist momentan kein „politisch motivierter Tathintergrund“ erkennbar. Die Beamten prüften, ob es sich bei dem Feuer überhaupt um eine Brandstiftung handelte. Nicht ausgeschlossen sei auch, dass ein technischer Defekt an einem der Fahrzeuge die Ursache für das Feuer ist, das dann auf andere Autos übergriff.
„Wir haben die Bewohner einiger Appartements, in die der Qualm gezogen war, zur Sicherheit herausgeholt und in unser Restaurant geholt“, erzählt die Heimleiterin. Dort gab es Tee für alle. „Den Bewohnern geht es gut. Nachdem wir durchgelüftet hatten, konnten sie auch wieder zurück in ihre Appartements.“ Das Seniorenheim sei mit Rauchmeldern in den Korridoren und Wohnungen ausgestattet, „die haben auch angeschlagen, als der Qualm hinaufzog“, erzählt die Leiterin. Eine Bewohnerin des Hochhauses gegenüber habe mehrere „heftige Knallgeräusche“ gehört und sei wach geworden. Danach roch sie schon beißenden Qualm, der vom Parkplatz bis zu ihrer Wohnung gezogen war. „Flammen habe ich nicht gesehen. Aber man kann froh sein, dass niemand verletzt wurde bei dem Feuer“, sagt sie. Das Geschäftsgebäude, das sich einige Meter entfernt von dem Parkplatz befindet, ist verschont geblieben. Der Betrieb ging am Freitag ganz normal weiter. Über die Höhe des Schadens sei noch nichts bekannt, sagte eine Europcar-Sprecherin.
Erst am Mittwoch hatte es auf einem Autohandelsplatz in Niederschöneweide gebrannt. 19 Autos und zwei Wohnwagen wurden zerstört. Mitte Juni waren bei einem Feuer auf dem Gelände eines Citroën-Autohauses in Lichtenberg zehn Fahrzeuge zerstört worden. Hier geht die Polizei von einem politischen Motiv aus: Die Täter wollten Solidarität mit Griechenland zeigen, weil die griechische Polizei mit Wagen dieser Firma fährt. tabu
Tanja Buntrock