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Wo ist die gute alte Buchhandlung hin? Bezugsquelle des literarischen Feingeistes?
© dpa

Nostalgie: Auf der Suche nach Traditionen im Berliner Buchhandel

Wo ist eigentlich die gute alte Berliner Buchhandlung hin? Mehr als Nostalgie oder eine Gedenktafel scheint davon nicht geblieben. Nun schließt auch noch Hugendubel. Bernd Matthies sucht deshalb nach Traditionen im Berliner Buchhandel.

Zeit für Berliner Nostalgie. Buchhandlungen! Elwert & Meurer? Nur noch eine Gedenktafel. Leuenhagen & Paris? Fragen Sie mal in Hannover. Kiepert? Überreste – der Senior-Chef liefert frei Haus. Marga Schoeller haben wir noch, die Bezugsquelle des literarischen Feingeistes, dazu die ambulante Buchhändlerin, die seit Äonen durch die Kreuzberger Kneipen tingelt – dann wird es knapp mit der Tradition.

Preisfrage: Ist Hugendubel schon eingemeindet in Berlin? Groß und mächtig sehen die Läden aus, strotzen vor bibliophiler Kraft – aber drinnen sind die Riesen auch längst ausgehöhlt vom Amazon- Virus. Die Filiale Tauentzienstraße steht vor der Schließung, hat faktisch schon Unterschlupf gefunden im KaDeWe; in den Arkaden am Potsdamer Platz will man sich verkleinern.

Immerhin: Hugendubel hat eine Expansionsabteilung. Wohin wird sie sich ausdehnen? In andere Kaufhäuser? Oder ist die Expansions- nur eine Implosionsabteilung, mit Marketingsprech auf positiv geföhnt? Wir wünschen viel Erfolg. Denn sonst rücken die Billigmodehäuser nach. Deren Expansionsdrang kennt garantiert keine Grenzen.

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