Berlin: Asbest in der Schule: Für Abriss vieler Ruinen fehlt Geld
Bezirke hoffen auf Finanzierung durch das Land In Spandau sind Bagger angerückt – nach 18 Jahren
In Spandau hat gestern nach 18 Jahren Leerstand der Abriss der Ruine des asbestverseuchten Altbaus der Bertolt- Brecht-Oberschule an der Wilhelmstraße begonnen. Er wird vom Investor bezahlt, der einen Baumarkt errichtet. Für die Beseitigung der verbleibenden Asbestschulen hoffen die Bezirke jetzt auf eine Finanzierung durch den Landeshaushalt.
Insgesamt 15 Schulneubauten hatten 1989 wegen Asbestbelastung geschlossen werden mussten. Weil es keine Mittel für den jeweils drei bis vier Millionen Euro teuren Abriss gibt, verschandeln einige der Ruinen bis heute das Stadtbild und belasten die Bezirkshaushalte jährlich mit einem sechstelligen Betrag für die notwendigen Sicherungsmaßnahmen.
Über den Liegenschaftsfonds konnte das Spandauer Grundstück verkauft werden. Investoren, die hier einen neuen Obi-Baumarkt errichten werden, haben sich verpflichtet, den aufwändigen Abriss zu finanzieren. Sie bauen außerdem einen Schulgarten und ein Umkleidegebäude für die Sportanlagen des benachbarten Neubaus der Brecht-Oberschule. Die Gesamtinvestition beträgt rund zwölf Millionen Euro. Obi selbst will mit der Gesamtschule bei der Ausbildung kooperieren.
Wenig Aussicht besteht dagegen, einen Investor für die Abseits in Hakenfelde gelegene, zweite Spandauer Schulruine zu finden. Auch in Steglitz-Zehlendorf ist es bisher nicht gelungen, eine Lösung für den leerstehenden Bau der Bröndby-Oberschule zu finden. In Neukölln sind es die Ruinen der Clay-Gesamtschule in der Lipschitzallee und der Leonardo da Vinci-Oberschule an der Christoph-Ruden-Straße, die auf ihren Abriss warten. Hier besteht keine Aussicht auf spendable Investoren, denn die Grundstücke werden weiter als Standorte für die zu den größten Schulen des Bezirks gehörenden Bildungsstätten gebraucht. Denn die seinerzeit im Schnellverfahren errichteten, bis heute genutzten Ersatzbauten halten nicht mehr lange, sagt Bildungsstadtrat Wolfgang Schimmang (SPD).
Auch auf Tempelhof-Schöneberg kommt ein entsprechendes Problem zu. Dort wurden die beiden seinerzeit geschlossenen Schulgebäude zwar frühzeitig beseitigt, doch inzwischen gibt es ein Asbestproblem an der Schwielowsee- Grundschule an der Monumentenstraße. Weil die Werte noch innerhalb der Toleranzgrenze liegen, läuft dort noch bis zu den Sommerferien der Unterricht. Zum neuen Schuljahr wird der Standort aufgegeben und an den Immobilienfonds des Landes übergeben, so Bildungsstadtrat Dieter Hapel (CDU). Dann stehen auch dort Abriss oder Sanierung an.
Den Bezirken Neukölln und Spandau habe man signalisiert, dass Abrissmittel bei Plänen für Schulneubauten in den Haushalt ab 2010 eingestellt werden könnten, sagte der Sprecher des Finanzsenators. Voraussetzung seien ein entsprechender Senatsbeschluss und die Zustimmung des Abgeordnetenhauses. Der Standort in Steglitz-Zehlendorf soll dagegen zur Vermarktung in den Liegenschaftsfonds überführt werden.
Rainer W. During
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