Areal am Magnus-Haus: Architekten rufen zum Boykott von Siemens-Wettbewerb auf
Schon seit Jahren gibt es Streit um ein Bauvorhaben am Kupfergraben. Nun rufen Architekten sogar zum Boykott auf.
Architektenkammer und Baukammer, der Landesdenkmalrat sowie alle namhaften Berliner Architektenverbände haben ihre Kollegen aufgerufen, den Wettbewerb für eine ergänzende Bebauung des Magnus-Haus-Areals zu boykottieren. Sie bitten, sich weder als Baumeister mit Entwürfen an dem Wettbewerb zu beteiligen, noch als Jury-Mitglied. So hoffen sie, den Siemens-Konzern, der das Grundstück erworben hatte, zum Einlenken zu bewegen und eine Bebauung zu verhindern. Das Magnus-Haus sei das „letzte Beispiel eines barocken bürgerlichen Stadtpalais in Berlin-Mitte“, aber durch die Pläne gefährdet. Bei Siemens kann man die Aufregung nicht verstehen, schließlich habe niemand die Absicht, den barocken Garten zu bebauen. Nur ein Parkplatz solle weichen.
Der Streit dauert schon Jahre. Im Magnus-Haus, einem spätbarocken Palais am Kupfergraben gegenüber dem Pergamon-Museum, sitzt die Deutsche Physikalische Gesellschaft. Als die Immobilie im Jahr 2001 zu verkaufen war, bekam aber nicht sie den Zuschlag, sondern der Siemens-Konzern. Er zahlte einen günstigen Preis, unter anderem weil das dazugehörige Areal nicht als bebaubar galt. Außerdem hatte Siemens in den Neunzigern zehn Millionen Mark für die Renovierung des Hauses gespendet.
Bebaubarkeit wurde mittlerweile geschaffen.
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