Charlottenburg: Anwohner am "Stutti" eröffnen den von ihnen erkämpften Park
Zwölf Jahre lang hat die Bürgerinitiative Stuttgarter Platz für einen Park am S-Bahnhof Charlottenburg gekämpft - am Donnerstag wurde die Grünanlage eröffnet.
Zwölf Jahre lang hat die Bürgerinitiative Stuttgarter Platz für einen Park am S-Bahnhof Charlottenburg und gegen Bebauungen mit einem Hochhaus oder Supermärkten gekämpft – am Donnerstag wurde die Grünanlage nun mit einem selbst organisierten Festakt eröffnet. Die Deutsche Bahn hat den Park als Ausgleich für 249 Kastanien finanziert, die für die Verlagerung des S-Bahnhofs in die Nähe des U-Bahnhofs Wilmersdorfer Straße gefällt worden waren. Beete mit Frühlingsblumen, verschiedene Baumarten und helle Sitzbänke zieren die Anlage. Die Pflege zahlt zunächst die Bahn und nach drei Jahren der Bezirk.
Trotz der trennenden Lewishamstraße gebe es jetzt eine stärkere Verbindung zwischen dem Osten und dem Westen des Platzes mit dem ebenfalls neu gestalteten Bahnhofsvorplatz, hieß es. Es werde jedoch lange dauern, bis die Baumreihen wieder dem alten Zustand ähneln, noch seien gar nicht alle Bäume gepflanzt. Friedhelm Gülink, einer der Sprecher der Initiative, ärgerte sich über den Charlottenburg-Wilmersdorfer Baustadtrat Klaus-Dieter Gröhler (CDU), der das Ausmaß der Neubegrünung wegen der künftigen Kosten für den Bezirk kritisiert hatte.
Außerdem sieht Gröhler, wie berichtet, ein wachsendes Drogenproblem im Kiez. Dagegen halten die engagierten Anwohner das Thema für überbewertet und glauben auch nicht, dass sich die Grünanlage zum Treffpunkt von Dealern und Rauschgiftsüchtigen entwickeln wird. Besorgter sind sie darüber, dass die Aufwertung des „Stutti“ bereits zu Mietpreissteigerungen führe und sich mancher die Wohnlage kaum noch leisten könne.