Flüchtlingsverwaltung in Berlin: Anklage wegen Korruptionsverdachts am Lageso
In der Korruptionsaffäre um einen Lageso-Beamten wurde jetzt Anklage erhoben. Der Mann soll illegale Provisionen in sechsstelliger Höhe von einer Sicherheitsfirma kassiert haben.
In der Affäre um mutmaßliche Korruption am Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) hat die Staatsanwaltschaft Berlin jetzt Anklage gegen einen leitenden Beamten erhoben. Einem „Spiegel“-Bericht zufolge wird dem Lageso-Referatsleiter Bestechlichkeit in einem besonders schweren Fall vorgeworfen: Er soll illegale „Provisionen“ in Höhe von mindestens 123.000 Euro von Vertretern einer Firmengruppe erhalten haben, die mit der Bewachung von Flüchtlingsunterkünften Millionenumsätze machte. Zwei Verantwortliche der Firmengruppe werden wegen Bestechung angeklagt.
Eine Gerichtssprecherin wollte mit dem Verweis auf Persönlichkeitsrechte den Vorgang am Freitagabend noch nicht bestätigen.
Laut „Spiegel“ hat einer der beschuldigten Unternehmer gegenüber Ermittlern umfangreich ausgesagt, während der andere Unternehmer und der Beamte zu den Vorwürfen schweigen. Nach Angaben des Nachrichtenmagazins war der Senatsverwaltung für Soziales bekannt, dass ihr Beamter finanzielle Schwierigkeiten hatte. Ein Sprecher der Sozialverwaltung wollte sich unter Verweis auf die Ermittlungen nicht zu dem Vorgang äußern.
Der Lageso-Mitarbeiter war im Februar festgenommen worden, bei einer Durchsuchung seines Arbeitsplatzes und seiner Wohnung waren 51.000 Euro beschlagnahmt worden. Damals wurde er verdächtigt, in 18 Fällen Schmiergelder angenommen zu haben.