Quartier Heidestraße in Berlin-Moabit: Am Hauptbahnhof entsteht der längste Riegel von Berlin
Auf der Brache nördlich des Hauptbahnhof entsteht ein neuer Stadtteil. Züricher Architekten haben ein neues Projekt dafür entwickelt. So soll es aussehen.
Ein weiterer Schritt zur Schaffung eines komplett neuen Stadtteils auf der Brache nördlich vom Hauptbahnhof ist gemacht: Ein 500 Meter langer Riegel entlang der nach Norden verlaufenden Bahntrasse im „Quartier Heidestraße“ entsteht nach Plänen des Architekturbüros EM2N Architekten aus Zürich. Alles alleine werden sie nicht bauen. Damit keine Monotonie aufkommt, werden sieben Architekten an dem gewaltigen Gebäude mit einer Fläche von insgesamt 114.000 Quadratmetern mitgestalten.
Dieser gelungene Entwurf fasziniert den Betrachter, indem er ihn glauben lässt das Quartier schon einmal an anderer Stelle gesehen zu haben, um dann durch seine Verspieltheit im Detail zu überraschen und einen fröhlichen Aha-Effekt hervorzurufen.
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Außerdem werden fünf Türme aus dem Riegel an verschiedenen Abschnitten des Riegels 12 Geschosse in die Höhe ragen. Die helle Fassade aus Betonfertigteilen nimmt Elemente der Berliner Industriearchitektur auf. An mehreren Stellen sind Loggien als Fassadeneinschnitte vorgesehen, Atrien und Balkonzonen öffnen sich ebenfalls zum Außenraum.
Fast 30.000 Quadratmeter große Baufläche
Bei diesem ersten Wettbewerb waren Vorschläge für die fast 30.000 Quadratmeter große Baufläche im Westen des Baufeldes gefragt, das einst der Container-Umschlagplatz der Bahn war. Das Gebäude hilft dabei, die später geplanten Wohnungsbauten vor Lärm der Bahn abzuschirmen: Regionaltrassen und die im Bau befindliche S21 verlaufen dort.
Senatsbaudirektorin Regula Lüscher zeigte sich erfreut über den Ausgang des Wettbewerbs: „Dieses Gebäude bezieht sich sehr überzeugend auf das gesamte Quartier“. Obwohl dieser „in Gänze Büro - und Gewerbenutzungen vorbehalten“ bleibe, biete es „ ein zeitgemäßes Angebot an Co-Working-Spaces, offenen Bürolandschaften – eben genau das, was die Kreativ- und Innovationswirtschaft nachfragt“.
Berlin gilt als Zentrum von Start-Ups, denen in dieser Lage kurze Wege zu den Treffpunkten in den quirrligen Quartieren von Mitte geboten wird. Die Gewinner des Wettbewerbs wurden unter zehn eingereichten Beiträgen ausgesucht. Den 2. Preis erhielt das Berliner Büro Eller + Eller, mit dem 3. Preis wurde der Entwurf von gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner International (Berlin) ausgezeichnet. Bauherr ist die „Quartier Heidestraße GmbH“.