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Jubeln und tanzen bei Nacht. Die Fanmeile in Berlin geht bei dieser WM in die Abendverlängerung.
© dpa

Großveranstaltungen in Berlin: Am 21. Juni geht es bei drei Megaevents rund

Am 21. Juni wird es voll in Berlin: Der Christopher Street Day, die Fête de la Musique und das WM-Spiel zwischen Deutschland und Ghana teilen sich die Stadt. Das gibt nicht nur Platz-, sondern auch Lärmschutzprobleme.

Tanzen? Jubeln? Demonstrieren? Am 21. Juni stehen die Berliner vor einer Pralinenschachtel und müssen sich nicht unbedingt für das eine oder das andere Konfekt entscheiden. Wer gut plant, kann überall ein bisschen probieren. An diesem Tag finden nämlich verschiedene Großveranstaltungen in der Hauptstadt statt: Die Fête de la Musique, der Christopher Street Day und eine entsprechend queere Alternativveranstaltung, und nicht zuletzt das WM-Vorrundenspiel Deutschland gegen Ghana – das natürlich nicht in Berlin stattfindet, aber viele Menschen zum Public Viewing in die Kneipen und auf die Fanmeile auf der Straße des 17. Juni treiben wird. Wenn das Wetter gut wird und die Touristen wie erwartet in Scharen kommen, könnte es ganz schön eng werden in Berlin.

Die Fête de la Musique, die immer zum Sommeranfang stattfindet, wird erst um 16Uhr am Frankreichhaus am Kurfürstendamm offiziell eröffnet. Dann geht es auf 111 Bühnen in allen Berliner Bezirken weiter. Bands und Musiker aus aller Welt führen unter freiem Himmel ihre Kunst auf. Die Stonewall Parade – wie der Berliner CSD-Marsch ja nun offiziell heißt – startet um 12.30Uhr, kommt aber ebenfalls um 16Uhr in seine heiße Phase. Die Route verläuft vom Kurfürstendamm über den Schöneberger Nollendorfplatz bis zum Großen Stern an der Straße des 17. Juni. Die Macher der beiden Veranstaltungen sind im Gespräch über eine Kooperation. Es ist durchaus möglich, dass die Fête de la Musique für die Gleichstellung von Homo- und Transsexuellen auf der Parade mitfährt. Ab der Siegessäule wird es aber eng in Mitte.

Alle wollen ans Brandenburger Tor

Wo die Stonewall Parade endet, ist noch nicht entschieden. Da einige Tage auf den CSD die Berliner Fashion Week folgt, müssen die Bühnen für die Veranstaltungen abgestimmt werden. Endgültige Genehmigungen der Senatsverwaltung und des Bezirksamts Mitte liegen noch nicht vor. Die Fanmeile findet seit der WM 2006 in Deutschland immer zu Fußball-Großveranstaltungen auf der Straße des 17. Juni zwischen Siegessäule und Brandenburger Tor statt. Hinzu kommt auch noch eine angekündigte Alternativveranstaltung zur Stonewall Parade, wo und wann die genau stattfinden soll, ist ebenfalls noch nicht geklärt. Eine Herausforderung könnte vor allem werden, den vielen Partys ein Ende zu setzen.

Kein Public Viewing nach Mitternacht

Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt hat vor kurzem ein Empfehlungsschreiben an die Berliner Bezirke herausgeschickt, in dem steht, dass die öffentliche Übertragung der Fußballspiele aus Brasilien trotz der Zeitverschiebung möglich bleiben soll. Allerdings werden viele Vorrundenpartien – ohne deutsche Beteiligung – erst nach Mitternacht Mitteleuropäischer Sommerzeit angepfiffen. In diesen Fällen sollten Genehmigung nicht selbstverständlich sein, empfiehlt die Senatsverwaltung aus Rücksicht auf die Nachtruheregelung. Am besagten Samstag fängt das Vorrundenspiel Deutschland gegen Ghana um 21Uhr an. Die Jahre haben aber gezeigt: Jubeln können die Fans, besonders bei Siegen, bis in die Puppen. Und wer an diesem Tag das Vorrundenspiel Nigeria gegen Bosnien-Herzegowina sehen möchte, muss in seinem Terminkalender die Zeit bis zwei Uhr nachts am Sonntag frei halten, inklusive Jubel oder Trauer.

Nachtruhe stört das Tanzen nicht

Wann die Gaudi endet, ist auch ein Thema für die Fête de la Musique. Die Sprecherin des Organisationsteams, Ines Schilgen, appelliert an die Musikanten und Besucher Disziplin zu zeigen: „Die Fête de la Musique unterliegt behördlichen Genehmigungen, und wenn die Regeln nicht befolgt werden, schadet es der Fête“. In den vergangenen Jahren beschwerten sich Anwohner wegen zu lauter Musik auch weit nach 22Uhr. Die Fête ist nämlich nur bis dahin auf Straßen und Plätzen genehmigt. Ab 22 Uhr soll nur noch „drinnen“, also in Clubs und Lokalen musiziert werden. Bei den vergangenen Sommeranfängen haben sich einige Musiker allerdings nicht an diese Regelung gehalten. Ines Schilgen verweist aber auch auf die Fußball-WM: „Die vergangenen WMs und EMs ließen sich gut mit der Fête verbinden“. Das Tanzen könnte also nahtlos im Fußballfieber enden. Einige Clubs machen dann einfach eine Fußballpause oder bieten einen extra Floor zum Public Viewing an.

Fête de la Musique, ab 16 Uhr, drinnen und draußen, im Anschluss Fête de la Nuit (nur drinnen), freier Eintritt, www.fetedelamusique.de.

Christopher Street Day, Beginn der Stonewall Parade um 12.30Uhr am Kurfürstendamm/Joachimstaler Straße, www.csd-berlin.de.

Das WM-Vorrundenspiel Deutschland gegen Ghana beginnt um 21Uhr, Public Viewing wird es in vielen Kneipen der Stadt und auf der Fanmeile auf der Straße des 17. Juni geben.

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