Bar25-Gelände: Alles für den Holzmarkt
Die Kater-Holzig-Betreiber bekommen für ihr "Holzmarkt"-Projekt nun Hilfe vom Bezirk. Der will den Bebauungsplan auf dem ehemaligen Bar25-Areal ändern und eine dichte Bebauung verhindern.
Keine Hochhäuser, dafür eine Chance für alternative Wohnkonzepte: Die Bezirksverordneten in Friedrichshain-Kreuzberg haben sich mehrheitlich dafür ausgesprochen, auf dem früheren Gelände der "Bar 25" keine enge und hohe Bebauung zu erlauben. Entschieden ist aber noch nichts, denn der Senat muss zustimmen.
Die Bezirkspolitik würde am brachliegenden Spreeufer gern Projekte wie das der Betreiber des Clubs „Kater Holzig“ verwirklicht sehen. Sie wollen das Areal an der Holzmarktstraße erwerben und das Kulturdorf „Holzmarkt“ errichten. Es soll einen Nutzungsmix aus Club, Hotel, Wohnungen, 24-Stunden-Kita, Theater und öffentlichen Bürgerpark mit Anwohnergärten geben. Damit ist den Betreibern zwar breite Unterstützung der Bezirkspolitik sicher. Allerdings ist offen, ob sie sich gegen finanzstarke Investoren durchsetzen werden. Wie berichtet, versteigert der Liegenschaftsfonds das Areal im Auftrag der Eigentümerin, der Berliner Stadtreinigung. Bis nächsten Donnerstag läuft die Angebotsfrist.
Der Beschluss der Bezirksverordneten ist eine „Reaktion auf den städtebaulichen Paradigmenwechsel“, sagt Bezirksbürgermeister Franz Schulz (Grüne) und meint den erfolgreichen Bürgerentscheid „Spreeufer für alle!“. Das Grundstück dürfe nicht nur nach monetären Gesichtspunkten verkauft werden. Schulz findet zudem, dass bei der jetzigen Ausschreibung die Interessen des Bezirks zu kurz kommen. Man habe den Änderungswunsch jetzt der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung mitgeteilt, sagt Schulz. Die will innerhalb von drei Wochen entscheiden, ob am bestehenden Plan etwas geändert werden kann oder „gesamtstädtische Interessen“ überwiegen, sagt eine Sprecherin. Obwohl eine Planänderung etwa ein Jahr dauert, müssten Investoren sich dann bereits nach neuen Vorgaben richten. „Bauanträge nach alter Planung könnten wir dann schon zurückstellen“, sagt Schulz. Eine Planänderung würde wohl den Grundstückswert sinken lassen und manche Investoren abschrecken.
Bürgermeister Schulz und die BVV wollen den Verzicht auf Hochhäuser – bisher ist ein 82 Meter hohes Gebäude möglich –, nur die Hälfte der bisher erlaubten 82 650 Quadratmeter Bruttogeschossfläche, einen öffentlich zugänglichen, breiten Uferweg, eine geringere Bebauung und einen größeren Grünflächenanteil. Statt als Kerngebiet solle das Areal als Mischgebiet ausgewiesen werden, dann wäre auch kulturelle Nutzung erlaubt. Es gilt als unwahrscheinlich, dass ein Investor genau nach jetzigem Plan bauen will.
Als Nutzer des Teils westlich der Bahntrasse, wo auch Wohnungen entstehen sollen, ist auch das Studentendorf Schlachtensee im Gespräch. Dort könnten außer Studentenbuden auch bezahlbare Wohnungen und ein Gründerzentrum entstehen. „Spannend, da könnten sich Synergien ergeben“, sagt Jens-Uwe Köhler vom Studentendorf.
Am heutigen Freitag, 15 bis 20 Uhr, stellen die Holzmarkt-Initiatoren, ihre Ideen in der Holzmarktstraße 24 vor, samt Plänen für einen „Mörchenpark“. Es gibt Auftritte von Musikern und Künstlern und Kinderprogamm. Weitere Informationen unter www.moerchenpark.de
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