zum Hauptinhalt
Eine Trambahn fährt in Berlin bei der Vorstellung der Linienfühung der Straßenbahnlinien M8 und M10 an der Haltestelle "S- und U-Bahnhof Hauptbahnhof" ein.
© Paul Zinken/dpa

Straßenbahn zum Hauptbahnhof: Alle drei Minuten eine Tram

Jetzt rollen Straßenbahnen vom Nord- zum Hauptbahnhof, wo die futuristische Haltestelle eröffnet wurde. Zur Eröffnung darf man gratis mit M8 und M10 fahren.

Andreas Geisel (SPD) ist ein Fan der Straßenbahn. Und er ist einer von ganz wenigen Senatoren, der in seiner – zudem erst kurzen – Amtszeit bereits zwei Straßenbahnstrecken eröffnen konnte: im Dezember, an seinem ersten Tag im Amt und am Freitag, am ersten Arbeitstag nach seinem Urlaub. Und der Verkehrssenator will weitere Strecken zumindest anschieben, unter anderem zum U-Bahnhof Turmstraße, den die Tram 2020 erreichen soll.

Rund 27 Millionen Euro hat der Bau der Gleise zum Hauptbahnhof und weiter nach Moabit gekostet. 50 Monate hat man gebaut. Seit Dezember konnten bereits die Bahnen der Linie M 5 von der Chausseestraße zum Hauptbahnhof fahren. Jetzt ist auch der Abschnitt in der Invalidenstraße zwischen Garten- und Chausseestraße fertig, auf der schon vorher Gleise lagen, die aber ausgetauscht worden sind. Zudem gibt es am Nordbahnhof einen neuen Abzweig zu der Strecke auf der Bernauer Straße.

Fast alle drei Minuten eine Tram

Vom heutigen Sonnabend an fahren die Bahnen der M10 alle sechs Minuten zum Hauptbahnhof, die Züge der M8 kommen alle zehn Minuten, die der M5 dagegen nur alle 20 Minuten. In den Hauptverkehrszeiten hält damit fast alle drei Minuten eine Tram vor dem Hauptbahnhof. BVG-Chefin Sigrid Evelyn Nikutta rechnet mit rund 20.000 Fahrgästen täglich.

Allerdings sind die Bahnen laut Fahrplan zwischen Nordbahnhof und Hauptbahnhof eine Minute länger unterwegs als vorher die Busse. Man habe bewusst einen Puffer eingebaut, sagte Straßenbahn- Chef Klaus-Dieter Matschke. Um die Gleise an den Neubauabschnitt anschließen zu können, musste die Linie M5 seit Anfang August wieder eingestellt werden. Die Zeit hat man auch genutzt, um die futuristische Haltestelle vor dem Hauptbahnhof fertigzustellen. Dort hatte es beim Verarbeiten des Leichtbetons Bauschäden gegeben. Statische Probleme seien dadurch nicht entstanden, versicherte Architekt Bernhard Popp am Freitag, der das Bauwerk zusammen mit Doris Gruber entworfen hat. Das geschwungene Dach soll ein Taschentuch symbolisieren, mit dem beim Abschied gewinkt wird. Rund 1,5 Millionen Euro hat die Haltestelle gekostet, die fast wie ein U-Bahnhof ausgestattet ist – auch mit Kameras und Lautsprechern.

Gratis mit M8 und M10 fahren

Zum Kennenlernen der Strecke sind am Sonnabend Fahrten mit der M8 und M10 gratis. Zudem gibt es Vergünstigungen beim Besuch des Naturkundemuseums, vor dem die Bahnen nun halten. Vielleicht ist sogar die 100. Flexity-Bahn dabei, die die BVG am Freitag vom Hersteller Bombardier erhalten hat. 142 sind bis 2017 bestellt.

Zur Startseite