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Ein Mädchen springt in das Becken der sanierten Schwimmhalle an der Thomas-Mann-Straße im Stadtteil Prenzlauer Berg.
© Britta Pedersen/dpa

Berliner Bäder: Alle 37 Hallenbäder wieder in Betrieb

Alles im Zeitrahmen: Das letzte Bad ist am Netz. Doch die nächsten Baustellen sind schon geplant.

Platsch! Fast 100 Berliner Kinder waren am Donnerstag die Ersten, die in der frisch sanierten Schwimmhalle in der Thomas-Mann-Straße in Prenzlauer Berg ins Wasser springen durften. Zugleich waren noch von den Kindern gebastelte Entwürfe zu sehen, die zeigten, was für Bäder die Kinder sich wünschen: mit Fontänen, Sprungtürmen, Rutschen.

Von alledem ist in der Thomas- Mann-Straße nichts zu sehen, die Halle ist reiner Minimalismus: Es gibt ein Schwimmer- und ein Nichtschwimmerbecken sowie Startblöcke. Die Kinder haben trotzdem nicht vergeblich gewünscht, denn die nächsten Bäder, die neu gebaut werden – in Pankow und Mariendorf – sollen spaßorientierter werden.

Der Zeit-und Kostenplan wurde eingehalten

Zur Präsentation der komplett sanierten Halle kam ein großes Aufgebot in die Thomas-Mann-Straße: Sportsenator Andreas Geisel (SPD), Staatssekretär Christian Gaebler (SPD), Stadtrat Torsten Kühne (CDU), Bäderchef Andreas Scholz-Fleischmann, Vorstandsmitglied Annette Siering – schließlich gab es etwas für Berlin sehr Ungewöhnliches zu verkünden: Der Zeit- und Kostenplan wurde bei der Sanierung eingehalten. Der Architekt, der es geschafft hat, war auch da – er heißt Andreas Veauthier und hat schon mehrere Bäder in Berlin energetisch saniert und renoviert.

So ganz konnte Andreas Geisel den Innensenator nicht vergessen am Rande des Schwimmbeckens, an das er als Sportsenator getreten war. "Wir erleben derzeit viele aufgeregte Debatten, zum Beispiel über das Thema Videoüberwachung", sagte Geisel. "Dabei gibt es andere Dinge, die viel notwendiger sind für die Chancengleichheit in der Stadt, darunter zum Beispiel auch die Bäder. 110 Schulklassen haben hier wieder einen Standort für das Schulschwimmen." Das entlastet zugleich das Bad an der Landsberger Allee, nur einen S-Bahnhof weiter. Knapp fünf Millionen Euro durften verbaut werden; es wurde nicht mal alles ausgegeben. Nun seien erstmals seit 2006 alle 37 Hallenbäder wieder am Netz, melden die Bäderbetriebe.

Erstmals alle 37 Hallenbäder wieder in Betrieb

Es ist aber nur eine Frage der Zeit, bis das nächste zeitweise schließen muss, schließlich gibt es noch viel zu reparieren. Das größte Vorhaben dieser Art werde die Totalsanierung des Wellenbades am Spreewaldplatz in Kreuzberg sein, sagte Bäder-Sprecher Matthias Oloew. Sie werde einen zweistelligen Millionenbetrag kosten. Etwas weniger aufwendig würden die Vorhaben im Stadtbad Tiergarten und im Paracelsusbad in Reinickendorf. Wann es losgehen könne, sei unklar. Im Koalitionsvertrag steht, dass jährlich zehn Millionen Euro für die Bäder bereitgestellt werden sollen. "Wenn das so käme, könnten wir bald anfangen", sagt Oloew.

Sport und Spaß konkurriert in Berliner Bädern

Stattdessen ist auch bei den geplanten neuen Kombibädern in Pankow und Mariendorf weiter unklar, wann es konkret wird. Sie sollen nicht nur dem Schwimmen dienen, sondern auch Rutschen, Sprungtüme, Whirlpools haben. In Berlin konkurrieren die sportlichen Schwimmer mit den Spaßorientierten. Für reine Spaßbäder wird man weiterhin nach Brandenburg fahren müssen; diese sind politisch in Berlin eher nicht gewollt. Die Frühschwimmer können sich freuen: Die Halle in der Thomas-Mann- Straße öffnet für sie Montag bis Donnerstag von 6.30 Uhr bis 8 Uhr.

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