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Tolle Filme, volle Mägen. Fünf Sterneköche kommen, um nach dem Kino im Spiegelzelt das Essen zuzubereiten.
© dpa/ Jens Kalaene

Berlinale 2017: Ach, die paar Kinogramm

"Passion Food" lautet das Motto des elften Kulinarischen Kinos, das am 12. Februar startet. Ein Überblick über das Angebot in 2017.

Passionierte Genießer und Cineasten in Personalunion wissen schon, was sie am 6. Februar um 10 Uhr morgens machen. Sie werden versuchen, Karten fürs Kulinarische Kino zu ergattern. Dann beginnt der Vorverkauf, und die Erfahrung der letzten Jahre hat gezeigt, dass die Karten in aller Regel blitzschnell ausverkauft sind. „Passion Food“ lautet diesmal das Motto der Reihe, die vom 12. bis zum 17. Februar zum elften Mal stattfindet.

Sie ist ein Lieblingskind von Festivalchef Dieter Kosslick, der selbst ein leidenschaftlicher Gourmet und passionierter Vegetarier ist. „Die Leidenschaft – und ihre Beherrschung – ist zweifellos für Köche und Filmemacher eine Triebfeder, um zu arbeiten, und gleichzeitig ein Thema ihrer Arbeit“, erklärt er das Motto. In elf langen Filmen geht es um die Beziehung zwischen Essen, Kultur und Politik. Fünf Sterneköche kommen, um nach dem Kino im Spiegelzelt das Essen zuzubereiten.

Mit einer Weltpremiere geht es los. „Soul“ handelt von der Suche des mit drei Michelin-Sternen gekrönten Protagonisten Eneko Atxa, der in der Nähe von Bilbao einen Restaurantkomplex leitet. Bei Kollegen in Katalonien und Japan will er der Seele des Kochens nachspüren. Er bestreitet am ersten Abend dann auch das Menü. Auch der Streifen über „Schumanns Bargespräche“ ist zum ersten Mal zu sehen. Regisseurin Marieke Schroeder hat sich mit der Bar-Legende Charles Schumann auf die Suche nach den besten Bars der Welt begeben. Alexander Koppe vom „Skykitchen“ kocht dazu.

Eine buddhistische koreanische Nonne bereitet Tempel-Food zu

Auch die beiden Netflix-Serien-Folgen sind Weltpremieren. In „Jeong Kwan“ bereitet eine buddhistische koreanische Nonne Tempel-Food zu, und in der Folge „Tim Raue“ erzählt der Sterne-Koch, wie er mit dem Kochen die dunkle Energie seiner Jugend ins Positive gewendet hat. Dazu kocht der Meister selbst, schon zum siebten Mal in dieser Berlinale-Sektion.

Christian Lohse, der zwei Sterne fürs Restaurant „Fischers Fritz“ im Regent Hotel geholt hat, kocht zum Film „Monsieur Mayonnaise“ über den Maler und Filmemacher Philippe Mora, der sich auf die Suche nach seiner abenteuerlichen Familiengeschichte begeben hat. „André – The Voice of Wine“ handelt von dem russischstämmigen Önologen Mark Tchelistcheff, der nach dem Ende der Prohibition in der 1930er Jahren den kalifornischen Weinbau wiederbelebte. Im Anschluss gibt es Gerichte von Sebastian Frank vom „Horváth“ zu erleben.

Das "Kulinarische Kino goes Kiez" präsentiert im Eiszeit-Kino "Theater of Life"

Zum Abschluss wird es noch mal ganz spannend. Das „Kulinarische Kino goes Kiez“ präsentiert im Eiszeit-Kino „Theater of Life“. Darin geht es um den vielfach ausgezeichneten Spitzenkoch Massimo Bottura, der eine Armenküche in Mailand leitet, in der mit Resten gekocht wird. Die Markthalle Neun und das Reste-Restaurant „Restlos Glücklich“ übernehmen dazu den gastronomischen Part. Auch bei der nachmittäglichen „Tea Time“ geht es um den passionierten Einsatz für gutes Essen, unter anderem am Beispiel des Kochbuchs „Studio Ólafur Elíasson – The Kitchen“. Das gemeinsame Essen als Inspirationsquelle des weltweit anerkannten Künstlers soll damit auch gefeiert werden.

Karten für die Spätvorstellung sind in der Regel leichter zu bekommen. Unter anderem geht es in „Atlantic“ um das zerstörte Ökosystem des Nordatlantiks.

Wer lieber nur essen möchte, kann auf jeden Fall den Geschmack der Berlinale auf dem Street Food Market in der Joseph-von-Eichendorf-Gasse Ecke Alte Potsdamer Straße erleben. Der „Heiße Hobel“ mit seinen Käsespätzle ist auch wieder dabei und ein neuer mexikanischer Stand.

Tolle Filme, volle Mägen. Fünf Sterneköche kommen, um nach dem Kino im Spiegelzelt das Essen zuzubereiten.
Tolle Filme, volle Mägen. Fünf Sterneköche kommen, um nach dem Kino im Spiegelzelt das Essen zuzubereiten.
© dpa

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