Marsch fürs Leben: Abtreibungsgegner demonstrierten in Berlin
Mehrere tausend Menschen demonstrierten gegen Abtreibung und Sterbehilfe. Es gab sechs Gegenveranstaltungen. Die Proteste blieben störungsfrei.
Begleitet von Protesten haben Abtreibungsgegner am Sonnabend mit einem „Marsch für das Leben“ gegen Schwangerschaftsabbrüche demonstriert. Eine Polizeisprecherin sprach am Nachmittag von einer jeweils unteren vierstelligen Teilnehmerzahl beim „Marsch für das Leben“ und insgesamt sechs Gegenveranstaltungen.
Verschiedene Gruppen hatten zu Protest aufgerufen
Zu den Protesten hatten unter anderem das Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung und Frauengruppen aufgerufen. Die Proteste blieben den Angaben zufolge störungsfrei.
Zum Auftakt des „Marsches für das Leben“ vor dem Reichstagsgebäude sagte die Vorsitzende des Bundesverbandes Lebensrecht, Alexandra Linder, jeder Mensch habe „von der Zeugung bis zum Tod die gleiche personale Würde“. In den Forderungen des Verbandes, der zu dem Marsch aufgerufen hatte, heißt es etwa: „Stoppt den ärztlich assistierten Suizid“. Gentests vor der Geburt hätten für Tausende Kinder die Abtreibung zur Folge. Zu der Demonstration waren rund 7500 Teilnehmer angekündigt worden.
Am „Marsch für das Leben“ beteiligen sich nach Angaben des Veranstalters neben der katholischen Kirche auch Ärzte- und Juristenvereinigungen. Als Vertreter der katholischen Kirche waren die Bischöfe Stefan Oster (Passau), Rudolf Voderholzer (Regensburg) und Wolfgang Ipolt (Görlitz) sowie die Weihbischöfe Florian Wörner aus Augsburg und Matthias Heinrich aus Berlin dabei. Von der Selbstständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche kam Bischof Hans-Jörg Voigt, Spitzenvertreter der evangelischen Landeskirchen sind wie in den meisten Vorjahren nicht unter den Teilnehmern.
Auf Plakaten stand unter anderem „Inklusion statt Selektion – jeder Mensch ist gleich wertvoll“ und „Baby-Auslese ist keine Kassenleistung“. Beim Auftakt bezeichnete Bischof Oster es als „fürchterliche Zahl“, dass es allein in Deutschland jährlich mehr als 100.000 Abtreibungen gebe. Er hob das Lebensrecht jedes Menschen von der Zeugung bis zum natürlichen Tod hervor. Zum Abschluss war ein ökumenischer Gottesdienst vor dem Reichstagsgebäude geplant.
Bei Gegenprotesten forderten Rednerinnen unter anderem die Straffreiheit von Abtreibungen und die Streichung der entsprechenden Paragrafen im Strafgesetzbuch. Auf einer Kundgebung am Hauptbahnhof mit rund 400 Teilnehmern stand auf Transparenten etwa „Unterstützung statt Kriminalisierung“ und „Selbstbestimmung ist ein Menschenrecht“. (dpa/epd/KNA)
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