Berlin: Abgedreht: Kosmos-Kino macht dicht Zum Abschied gibt es Wunschfilme zu sehen
Das Kosmos-Kino in der Karl-Marx-Allee muss schließen. In einem Monat, am 27.
Das Kosmos-Kino in der Karl-Marx-Allee muss schließen. In einem Monat, am 27. Juli, gehen in den zehn Sälen des Kosmos die Lichter aus. „Bis es soweit ist, können die Zuschauer noch einmal ihre liebsten Filme schauen“, sagt eine Mitarbeiterin des Kinos. Ein Abschiedsprogramm nach Wunsch des Publikums: Die Stammkunden haben aus einer Liste gewählt, jetzt werden Filme wie „Goodbye, Lenin“, „2001 – Odyssee im Weltraum“ oder „Sideways“ ein letztes Mal gezeigt.
Ursache für die Schließung des denkmalgeschützten Traditionskinos sind nicht schwindende Besucherzahlen, sondern die Insolvenz der Düsseldorfer Ufa-Theater-AG, die das Haus betreibt. Das Kino wurde Anfang der 60er Jahre zwischen den Stalinbauten der Karl-Marx-Allee errichtet und war mit 1000 Sitzen das größte Kino Ost-Berlins. Erst 1998 war das Kosmos für 50 Millionen Mark als erstes Berliner Kino in ein Multiplex mit 3400 Sitzplätzen umgebaut worden.
Auf dem Berliner Kinomarkt stieß das Kosmos dennoch auf Desinteresse. Große Multiplex-Ketten wie Cinestar, Cinemaxx und UCI lehnten nach der Ufa-Insolvenz eine Übernahme ab und verwiesen auf den gedeckten Kinobedarf.
Im April 2005 hat der einzige Interessent für das Haus, Olaf Ponesky, Betreiber einer Großraumdisko im A10-Center bei Berlin, den Zuschlag, erhalten. Ponesky selbst beantwortete gestern keine Nachfragen, will sein Projekt aber im August näher erklären. Es soll im Kosmos-Gebäude ein „multikulturelles Center“ entstehen, hatte Ponesky zuvor der „Berliner Zeitung“ gesagt. Dem Baustadtrat von Friedrichshain-Kreuzberg, Franz Schulz, zufolge soll es eine Mischung aus Kongressen und Tanzveranstaltungen im Kosmos geben. Was man sich darunter vorzustellen hat, ließ Ponesky offen.
Nicht nur die alten Stammgäste des Kosmos beklagen in diesen Tagen die Schließung des Kinos, sondern auch die 27 Angestellten: „Viele von uns sind über 40 Jahre alt. Es wird schwer, einen neuen Job zu finden. Irgendwie muss man sich damit abfinden“, sagt eine Mitarbeiterin. Ab 1. August stehen sie auf der Straße.
Abschiedsfilme u.a.: „ Solo Sunny“ und „Fluch der Karibik“ vom 30. Juni bis 6. Juli,
„Die Legende von Paul und Paula“ und „Matrix“ vom 7. bis 13. Juli und „2001 - Odyssee im Weltraum“ vom 14. bis 20. Juli. Weitere Informationen unter Tel. 422 01 60 oder im Internet unter www.ufakosmos.de
Laurence Thio
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