Sie hat schon 13 Kinder: 65-jährige Berlinerin ist jetzt mit Vierlingen schwanger
Annegret R. hat schon sieben Enkel. Jetzt will sie Vierlinge austragen. Ärzte sehen Risiken für die Frau und die ungeborenen Kinder.
Die Nachricht verwundert und bewegt viele Menschen: Annegret R., eine 65-jährige Berlinerin wird – wenn alles gut geht – in einigen Wochen Vierlinge zur Welt bringen. Die Lehrerin aus Spandau hat bereits 13 Kinder und sieben Enkel. Sie hat sich im Ausland künstlich befruchten lassen und ist in der 21.Schwangerschaftswoche.
Verbreitet wurde die Nachricht vom Privatsender RTL, der Annegret R. nach eigenen Angaben „in seinen News- und Magazinsendungen exklusiv auf ihrem außergewöhnlichen Weg zur Vierlingsmutter und danach begleiten“ wird. Der Sender teilte auch mit, dass Annegret R. anderen Medien nicht für Interviews zur Verfügung steht.
2005 bekam sie ihr 13. Kind
Vor neuneinhalb Jahren hatte der Tagesspiegel noch mit der Lehrerin gesprochen. Damals bekam sie mit 55 Jahren ihr dreizehntes Kind – Lelia, eine gesunde Tochter, für die der damalige Bundespräsident Horst Köhler die Ehrenpatenschaft übernahm. Schon damals hatten die Ärzte von einer Risiko-Schwangerschaft gesprochen. Und Lelias Geschwister waren damals schon zwischen 13 und 34 Jahre alt.
Das war, glaubt man den Medienberichten, auch der Grund dafür, dass Annegret R. wieder schwanger ist: Lelia habe sich ein jüngeres Geschwisterchen gewünscht. Deshalb hat sich ihre Mutter mehrfach im Ausland künstlich befruchten lassen, erhielt Samen- und auch Eizellenspenden. Der letzte Versuch war erfolgreich – dass es gleich vier Kinder werden würden, hatte Annegret R. nicht geplant, sich aber dagegen entschieden, nur eines auszutragen und die anderen abzutreiben.
Größte Bedenken aus medizinischer Sicht
Laut Aussagen ihres Frauenarztes Kai Hertwig aus Schöneberg verläuft die Schwangerschaft bislang so, dass man keinen Unterschied zwischen dem Körper einer Jüngeren oder Älteren erkennen könne. Allerdings seien Vierlingsschwangerschaften immer eine hohe Belastung. Nicht nur das, sagt Ulrich Fegeler vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte. Es bestehe auch ein sehr hohes Risiko für die Kinder: „Ich habe auch schon Vierlinge in meiner Praxis betreut, davon waren drei schwer behindert. Ich möchte keine moralische Bewertung abgeben, aber auch allein aus medizinischer Sicht habe ich größte Bedenken.“
Die teilen auch viele Kollegen von Fegeler. Der Berliner Frauenarzt und Psychotherapeut Peter Rott sagt: „In diesem Alter funktioniert eine Befruchtung nur mit Eizellen- und Samenspende. Frau R. ist ja nicht die richtige Mutter, es sind jedenfalls nicht ihre genetischen Kinder. Aber wirklich schlimm ist, dass die Babys ein sehr hohes Risiko haben, nicht gesund zu sein, weil sie höchstwahrscheinlich als Frühgeburten zur Welt kommen.“
In Deutschland hätte das kein Arzt gemacht
In Deutschland hätte Annegret R. deshalb wahrscheinlich keinen Arzt gefunden, der bei einer 64- oder 65-Jährigen noch eine künstliche Befruchtung vorgenommen hätte, sagt eine Berliner Hebamme, die ihren Namen nicht nennen möchte. „Das ist einfach krank, tut mir leid. Aber mehr fällt mir dazu nicht ein. Man möchte doch seine Kinder aufwachsen sehen. Ich weiß nicht, für mich ist das eine Show auf Kosten der Kinder.“
Der Trend, dass immer ältere Frauen Kinder bekommen, halte weiter an, sagt die Hebamme: „Meine ältesten Frauen waren 48, viele bekommen aber auch noch mit Anfang 50 Kinder. Aber mit 65? Wenn alles gut gehen sollte, ist ihre Mutter 80 Jahre alt, wenn sie in die Pubertät kommen. Echt verrückt.“
Laut RTL ficht solche Kritik Annegret R. nicht an: „Man sollte sich meiner Meinung nach auch nicht zu viel von anderen Leuten einreden lassen“, sagt sie – und: „.Ich geh einfach davon aus, dass ich gesund und fit bleibe.“
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