Am liebsten mit einem Bubikopf: 5000 Komparsen für „Babylon Berlin“ gesucht
Die Castingagentur Filmgesichter sucht Komparsen für die historische TV-Serie „Babylon Berlin“. Die Kriterien sind sehr speziell.
Pagenschnitt? Bubikopf? Jederzeit. Zur Not tun es ohren- bis kinnlange Haare, nur gefärbt oder getönt dürfen sie nicht sein. Neben derart frisierten Frauen sind auch Versehrte mit Amputationen willkommen, ebenso Menschen mit körperlichen Fehlbildungen, verformten Gliedmaßen womöglich. Weiter ausgemergelt aussehende Frauen und Männer, gern mit gelebten Gesichtern und/oder dürren Körpern.
Die Kriterien der Castingagentur Filmgesichter für ihre aktuelle Komparsensuche sind sehr speziell. Bewerber mit gefärbtem oder gesträhntem Haar, solariumgebräunt, mit künstlichen Fingernägeln, Piercings oder sichtbaren Tattoos müssen es gar nicht erst versuchen. All das gab es schließlich in den zwanziger Jahren noch nicht, der Zeit, in dem die historische TV-Serie „Babylon Berlin“ spielt.
5000 Komparseneinsätze
Unter der Regie von Tom Tykwer, Achim von Borries sowie Hendrik Handloegten und mit Volker Bruch und Liv Lisa Fries als Hauptdarsteller werden die Romane von Volker Kutscher um den Kommissar Gereon Rath in zwei je achtteiligen Staffeln verfilmt – ein Projekt von ARD, Sky, X-Filme und Beta Film. Gezeigt werden sie 2017 erst von Sky, ein Jahr später von der ARD.
Es wird etwa 5000 Komparseneinsätze geben, und die Agentur hat schon viele passende Kleindarsteller gefunden, sucht jetzt nur noch die beschriebenen Typen, 500 Frauen mit passender Haarlänge eben und hunderte vom Leben gezeichnete Menschen, um Glanz und Elend der Golden Twenties überzeugend inszenieren zu können. Die Komparsen werden zwischen Mai und Dezember für ein bis fünf Tage zum Einsatz kommen, honoriert wird mit den üblichen Gagen ab 85 Euro für zehn Stunden.
Drei Castingtermine
Castingtermine in der Moabiter Thomasiusstraße 2 sind am 20. April (15–18 Uhr), 26. April (11–14 Uhr), 27. und 28. April (jeweils 15–18 Uhr). Bewerben kann man sich auch über www.filmgesichter.de. Versehrte und Menschen mit Amputationen können auch bei dem Projekt „Werk ohne Autor“ unter der Regie von Oscar-Preisträger Florian Henckel von Donnersmarck eingesetzt werden.
Darin verarbeite ein junger Künstler Erlebnisse aus den NS- und SED-Diktaturen, wo seine Kunst in den Dienst von politischen Ideen gestellt wurde, zu neuen, extrem persönlichen Kunstwerken, heißt es beim Medienboard Berlin/Brandenburg, das den Film mit 700 000 Euro fördert.
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