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Blütenträume unter der Seilbahn. Auf der IGA kann man einen wunderschönen Tag erleben.
© AFP

Internationale Gartenausstellung in Berlin: 350.000 IGA-Tickets verkauft, aber Wetter macht Schau zu schaffen

Das kühle Wetter bremste die Internationale Gartenausstellung bisher aus. Nach der Kritik am Service und den hohen Preisen der Gastronomie versprechen die Veranstalter Besserung.

Nirgendwo in Berlin wird der Sommer so sehr herbeigesehnt wie in Marzahn. Einen Monat nach Eröffnung der Internationalen Gartenausstellung (IGA) hadern die Veranstalter mit dem bisher vielfach regnerischen Wetter. „Es macht uns mürbe“, sagte Geschäftsführerin Katharina Lohmann dem Tagesspiegel.

Jedes zehnte verkaufte Ticket ist eine Dauerkarte

Ob es auch wirtschaftlich trübe für die IGA aussieht, lässt sich nur schwerlich beurteilen. 350.000 Tickets seien bisher verkauft worden, teilte Lohmann mit, nicht ganz ein Zehntel davon Dauerkarten. Darin eingeschlossen sind auch solche Tageskarten, die bereits für einen späteren Besuch erworben wurden, beispielsweise als Weihnachtsgeschenk. Wie viele Besucher die Schau bisher tatsächlich gesehen haben, will Lohmann nicht sagen. Diese Zahlen werde man erst zum „Bergfest“ im Juli veröffentlichen. Warum das so ist, begründete sie nicht näher.

Bis zum 15. Oktober hofft man auf 2,4 Millionen Gäste

Liegt der Publikumszuspruch unter den Erwartungen? Nach Tagesspiegel-Informationen soll die Gartenschau jedoch zumindest im April im eher niedrig angesetzten Soll gewesen sein. Lohmann macht dazu keine genauen Angaben, sondern verweist nur auf das Globalziel von zwei Millionen Gästen bis zum 15. Oktober.

Durch die wiederkehrenden Dauerkarteninhaber entspricht das 2,4 Millionen Besuchen, knapp 13.000 am Tag. Ungefähr so viel waren es am Sonnabend, als die IGA zum „Hallo-Nachbarn-Tag“ geladen hatte – bei mäßigem Wetter zwar, aber dafür bekam man ein zweites Ticket gratis, wenn man in Begleitung kam.

Hunderte Kinder besuchen den Unterricht in der Natur

Gut angelaufen ist das Umweltbildungsprogramm IGA-Campus: Rund zwei Drittel der 2500 Workshops sind nach Veranstalterangaben bereits ausgebucht. Täglich lernen 500 Kinder und Jugendliche beim Unterricht in der Natur.

Kritik gibt es am Service und an den Preisen für Essen und Getränke. 30 Minuten stand die Mutter von Tagesspiegel-Leserin Maya Kristin Schönfelder für einen Crêpe an. Eine Stunde im Restaurant warten musste Maike Rocker, um dann zu erfahren, „dass das mit dem Essen wohl noch mindestens eine Stunde dauern würde“. Geduld brauchte sie auch in der Schlange vor den Toiletten – weil niemand darauf hinwies, dass es im Besucherzentrum ums Eck weitere WCs gab, die kaum jemand nutzte. Ihr Fazit: „Eine echte Gastronomie-Servicewüste.“

Ein Paar Würstchen ohne Beilage kostet 5,90 Euro

IGA-Geschäftsführerin Lohmann sind Klagen dieser Art bekannt. Im Service sei bereits „nachgearbeitet“ worden, um für die sonnigen Tage besser gerüstet zu sein. Und auch die Preise in der Gastronomie versprach sie zu prüfen: Im Café „Wolke Sieben“ auf dem Kienberg steht das Paar Wiener Würstchen mit 5,90 Euro in der Karte – ohne Beilage.

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