Pannen- und Hauptstadtflughafen: 3. Juni 2012 - der Tag, an dem der BER starten sollte
Heute vor zwei Jahren hätte der Willy-Brandt-Flughafen eröffnen sollen. Seitdem gab es vor allem eins: Pannen.
Es hätte so schön sein können: Heute vor zwei Jahren sollte der BER eröffnen: Mit einem Parallelstart durch Maschinen von Air Berlin und Lufthansa, die ihr Angebot am neuen Flughafen deutlich ausweiten wollten.
In der Nacht zuvor sollte der große Umzug von Tegel und Schönefeld-Alt zum BER erfolgt sein. Doch am 8. Mai frühmorgens mussten die Flughafengesellschaft und der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit als Vorsitzender des Aufsichtsrats kleinlaut zugeben, dass der Eröffnungstermin platzt.
Keine Zweifel an der Eröffnung
Dabei hatte der damalige Flughafenchef Rainer Schwarz nur einen Tag vorher, am 7. Mai 2012, bei der Schlüsselübergabe für den Hangar von Air Berlin und Germania noch getönt: "In weniger als einem Monat geht Ostdeutschlands größte Arbeitsstätte an den Start." Da war intern schon längst klar, dass es zur Bruchlandung kommen wird.
Und auch als bekannt war, dass die Brandschutzanlage nicht elektronisch gesteuert funktionieren wird und man hoffte, sie mit einer „Mensch-Maschinen-Symbiose“ zum Laufen bringen zu können, hatte die Flughafengesellschaft am 25. April noch weitere Tester für die Probeläufe gesucht, wobei der 15. und der 22. Mai die „finalen Probebetriebstage vor der Inbetriebnahme“ seien. Zweifel daran: offiziell keine.
Mit der Absage der Inbetriebnahme war auch die bereits für den 24. Mai vorgesehene Eröffnungsfeier mit rund 40.000 geladenen Gästen geplatzt. Feiern wollte man lange vorher und nicht am Tag der Eröffnung, um bei einer Panne nach der offiziellen Inbetriebnahme nicht dumm dazustehen – wie die Londoner, die die Eröffnung ihres neuen Terminals noch feierten, als beim Gepäck schon längst nichts mehr ging.
Dort ist das Desaster fast vergessen – am BER setzt es sich fort.