Berlin -Spandau: 1000 Flüchtlinge sollen in Bundeswehrkaserne ziehen
Der Senat hat ein neues Objekt gefunden, in dem Flüchtlinge untergebracht werden sollen, damit sie im Winter ein Dach über dem Kopf haben.
Der Senat sucht fieberhaft nach Unterkünften für Flüchtlinge und scheint fündig geworden zu sein: Nach Tagesspiegel-Informationen sollen "600 bis 1000 Flüchtlinge" in die Schmidt-Knobelsdorf-Kaserne ziehen, die einst von den britischen Alliierten genutzt wurde im geteilten Berlin. Diese befindet sich in Spandau, im Ortsteil Wilhelmstadt.
Innensenator Frank Henkel (CDU) biete das Objekt seinem Parteikollegen Sozialsenator Mario Czaja (CDU) an - "aus humanitären Gründen, um Obdachlosigkeit in den kalten Monaten zu verhindern", wie es in der Senatsverwaltung für Inneres hieß. Die Kaserne, die zu den Zeiten der Alliierten "Wavel Barracks" hieß - dort war Lady Di auch oft zu Gast - , liegt an der Wilhelmstraße, zwischen Heerstraße und Rathaus Spandau. Diese Schmidt-Knobelsdorf-Kaserne wird von der Berliner Polizei genutzt, wenn unterstützende Kräfte beispielsweise rund um den 1.Mai nach Berlin reisen und ein Bett benötigen. Nebenan befindet sich eine Polizeiwache. Die Kaserne gehört der BIMA.
Bis zu 4000 Flüchtlinge nach Tempelhof
Wie berichtet ist auch der Flughafen Tempelhof als Großquartier für Flüchtlinge im Gespräch, von 3000 bis 4000 Flüchtlingen ist die Rede. Wenn es nach Mittes Bürgermeister Christian Hanke (SPD) geht, sollte Berlin sogar den Katastrophenfall ausrufen. „Es kommt der Winter, und zum Herbst steigen die Flüchtlingszahlen noch stärker“, sagte Hanke dem Tagesspiegel am Donnerstag. „In den Parks meines Bezirks schlafen Flüchtlingsfamilien, das darf nicht sein. Obdachlosigkeit ist zwingend zu vermeiden.“ Das Ganze müsse „quasi militärisch organisiert werden“, denn mittlerweile gehe Berlin davon aus, dass in diesem Jahr 45.000 Flüchtlinge kämen.