Neue Kriminalstatistik in Berlin: 100 Autos pro Tag geknackt oder beschädigt
In Wohnungen und Häuser in Berlin wird weniger eingebrochen, dafür gibt es mehr Auto- und Taschendiebstähle. Immerhin gehen bei den schweren Gewaltverbrechen die Fallzahlen deutlich zurück. Ein Überblick über die Statistik bei den verschiedenen Delikten.
Die Zahl der Straftaten in Berlin ist erstmals seit 1995 wieder auf über eine halbe Million gestiegen. Da aber auch die Zahl der Einwohner um 50 000 deutlich zugenommen hat, liegt die sogenannte „Häufigkeitszahl“, also Straftaten pro 100 000 Einwohner, exakt auf dem Vorjahreswert. Ganz genau genommen gab es also keinen Anstieg der Kriminalität. 503 165 Straftaten wurden der Polizei bekannt – wie verteilt sich diese Zahl auf die einzelnen Delikte?
Gewalttaten
Bei Gewaltverbrechen, insbesondere bei Mord und Totschlag, Raub und bei gefährlichen und schweren Körperverletzungen sind die Fallzahlen im Jahr 2013 deutlich gesunken. Die Zahl der Tötungsdelikte ging um 27,9 Prozent auf 106 Taten zurück. Darunter waren wie im Vorjahr 43 vollendete Taten. Die Aufklärungsquote liegt wie üblich bei 90 Prozent. Deutlich höher liegt die absolute Zahl der Körperverletzungen mit 41 795. Die Zahl der gefährlichen und schweren Körperverletzungen ging allerdings um 7,1 Prozent zurück, darunter die in der Öffentlichkeit sogar um 13,5 Prozent. Dies ist der niedrigste Wert der vergangenen zehn Jahre. Innensenator Frank Henkel (CDU) wertet das als Erfolg der größeren polizeilichen Präsenz auf der Straße.
Jugendkriminalität
Der seit 2008 anhaltende Trend des Rückgangs der Jugendkriminalität hat sich fortgesetzt. Hingegen hat die Jugendgruppengewalt, also gemeinschaftlich begangene Straftaten, deutlich zugenommen.
Einbrüche
Nach dem deutlichen Anstieg in den Jahren 2010 bis 2012 sank die Zahl der Einbrüche in Wohnungen und Häuser um 5,9 Prozent auf 11 566. In Charlottenburg-Wilmersdorf und Mitte gab es die meisten Einbrüche in Wohnungen, in Steglitz-Zehlendorf und Reinickendorf die meisten in Häuser. Die wenigsten Fälle werden aufgeklärt, die Quote ist bei 7,3 Prozent etwa gleichbleibend schlecht.
Kfz-Diebstahl
Die Zahl der Diebstähle „an und aus“ Fahrzeugen ist am deutlichsten gestiegen: um fast 17 Prozent auf 36 034 Fälle. Pro Tag wurden in Berlin also 60 Autos aufgebrochen, an 40 weiteren wurden Radkappen, Kennzeichen und ähnliches abmontiert. Bevorzugt wurden Navigationsgeräte entwendet. 63 Prozent der ermittelten Tatverdächtigen waren Nichtdeutsche. Die Zahl der gestohlenen Autos stieg um 15,6 Prozent auf 6659, die Quote sank auf 9,7 Prozent. Bevorzugt werden Audi, Range Rover und Mazda gestohlen.
Fahrraddiebstahl
26 513 Fahrräder wurden gestohlen, das sind knapp 500 mehr als im Vorjahr. Geklärt wurden genau 4 Prozent der Taten.
Taschendiebstahl
Die Zahl stieg um 15,7 Prozent auf einen neuen Zehn-Jahresrekord von 20 794. Geklärt wurden nur 3,6 Prozent der Taten. Von den ermittelten Tatverdächtigen waren 31 Prozent Rumänen und zehn Prozent Bulgaren. Im März fahren Kandt und Henkel nach Rumänien, um mit den Behörden zu beraten.
Schwarzfahrer
Weil die BVG wegen technischer Probleme erneut nur einen Teil der erwischten Schwarzfahrer der Polizei meldete, sank die Zahl der Fälle um 21 Prozent auf den Tiefstand von 7038. Die Polizei erwartet, dass viele Taten 2014 nachgemeldet werden.
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